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Die Sitzblockaden junger Menschen auf Autobahn- oder Flughafenzufahrten stoßen bei vielen auf Ablehnung. Ihrem Anliegen – sie fordern mehr Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung – stimmen hingegen die allermeisten zu. Dafür mag auch sprechen, dass die Initiative Foodsharing und der gleichnamige Verein immer mehr Unterstützung und Zulauf erleben. Foodsharing ruft zum einen Einzelhändler, Lebensmittelproduzenten, Gastronomiebetriebe, Firmen und weitere dazu auf, nicht verkaufte oder übrig gebliebene Esswaren nicht wegzuwerfen, sondern zu melden. Zum anderen vermittelt sie Freiwillige, die die Lebensmittel abholen und "fairteilen", wie es auf der Webseite heißt. Sie bringen sie zu Menschen, die Bedarf angemeldet haben oder verteilen sie in Freundes-, Familien- oder Kolleg*innenkreisen. Das "Matching", also das Zusammenbringen von Gebenden und Nehmenden, funktioniert via Internet. Die übersichtliche Webseite zeigt auf einer Deutschlandkarte Ortsgruppen und aktuelle Fairteiler*innen sowie Essenskörbe und bietet online Raum für Absprachen. Da kann wortwörtlich jede*r mitmachen und Lebensmittel retten. Henry Steinhau

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buergerschaffenwissen.de

Bei Bürger schaffen Wissen kann man praxisnah mitmachen. Auf der gleichnamigen Webseite stellen sich etliche Forschungsvorhaben aus unterschiedlichen Wissenschaftsbereichen vor und werben dafür, an ihnen mitzuwirken. Etwa um die Bodenqualität in urbanen Räumen zu analysieren; oder um herauszufinden, wie Geschichte auf Instagram und TikTok dargestellt, wahrgenommen oder verfälscht wird; oder um die Umweltbelastungen zu messen, denen Radfahrerinnen und Fußgängern in Innenstädten ausgesetzt sind. Das sind nur drei von unzähligen Projekten, bei denen Bürger*innen beobachten, zählen, messen und die so gewonnenen Daten an die Wissenschaftler*innen weitergeben. Häufig kommen dabei Smartphone-Apps zum Einsatz, mitunter laufen die Aufzeichnungen im Hintergrund, die Datenübertragungen erfolgen in der Regel online. Wo und wie man sich als "Citizen Scientist" einklinken kann – es gibt auch Regionalgruppen und thematische AGs – vermitteln die gut gemachte Webseite und stets einladende Projektbeschreibungen. Henry Steinhau

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privat-o-mat.de

Dass es geboten ist, personenbezogene Daten zu schützen, ist vielen bewusst. Doch was sie dafür wirklich tun, wie achtsam sie beim täglichen Umgang mit Smartphones und Computer sind, und wie gut sie sich mit ihrem Gerät und Risiken im Web auskennen, um Datenschutzeinstellungen vornehmen zu können, ist oft weniger klar. Genau hier setzt der Privat-o-mat an. Die Namensähnlichkeit zum bekannten "Wahl-o-mat" ist gewollt, denn die Initiator*innen der Medienhochschule Stuttgart gehen nach dem gleichen Prinzip vor. Nachdem man sich selbst einem von fünf "Datenschutz-Typen" zuordnet, beantwortet man 15 Fragen zum persönlichen Datenalltag. Etwa zu Messengerdiensten, Suchmaschinen oder den leidlich bekannten Cookies. Am Ende wertet die Software die Antworten aus und ordnet einen dann wiederum einem der fünf Datenschutz-Typen zu – nicht selten dürfte die anfängliche Selbsteinschätzung nicht mit dieser Analyse übereinstimmen. Das wiederum gibt die Chance, sein aktives Datenschutzverhalten hier und da zu ändern – wofür die schön gestaltete Webseite dann weitere Infos und Tipps gibt. Fazit: sehr lehr- und hilfreich. Henry Steinhau