Haustarifvertrag verbessert

Zeit Online – ver.di und der DJV Berlin/JVBB haben sich mit den Arbeitgebern über den Haustarifvertrag für die 220 Beschäftigten bei Zeit Online geeinigt. Die Arbeitsbedingungen sollen demnach innerhalb von fünf Jahren verbessert und Abweichungen vom Flächentarifvertrag für Zeitschriftenverlage ausgeglichen werden. Die Zeit Online-Redaktion und die Print-Redaktion in Berlin planen eine Zusammenlegung der Redaktionen. Mit dem Haustarifvertrag werden auch die Arbeits- und Entgeltbestimmungen von Online- und Print-Kolleg*innen zusammengeführt. Ab 2022 wird erstmalig das tarifliche Urlaubsgeld und die zusätzliche Jahresleistung ohne Wartezeit gezahlt. 2025 bis 2026 wird die Wochenarbeitszeit von bisher 40 auf 35 Stunden für die nicht journalistischen Angestellten und auf 36 Stunden für die Redaktion verkürzt.

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Angelika MachFoto: privat

Einsatz für gute Arbeitsbedingungen

Amazon – Wenn die Beschäftigten und ver.di bei Amazon in Werne Aktionen machen, ist Angelika Mach mit von der Partie. Ob sie bei Streiks an den Logistikstandort des Online-Versandhändlers Streikgeldanträge annimmt oder am Frauentag mit ihren Mitstreiter*innen 600 Rosen an die Kolleginnen verteilt, ihre Begeisterung darüber ist auch am Telefon noch Tage danach hörbar. "Genial", sei der Streik vor Ostern gewesen, mit einer Kundgebung auf dem Parkplatz und 25 Neueintritten in ver.di, überwiegend aus der Nachtschicht. Seit Jahren schon kämpft ver.di um bessere Arbeitsbedingungen bei Amazon, bundesweit. In Werne bekommen die Gewerkschafter*innen positive Rückmeldungen von den anderen Beschäftigten. "Wir haben ein gutes Standing", sagt Mach.

Gute Arbeitsbedingungen, Wertschätzung, eine faire Personalplanung und gesunde Arbeitsplätze, das sind einige der Themen, die sich die ver.di-Liste bei den Betriebsratswahlen auf die Fahnen geschrieben hat. "Amazon spielt mit den Beschäftigten", sagt Mach. Menschlichkeit und Respekt fehle so mancher Führungskraft. 32 Kolleg*innen treten für ver.di an, Mach zum dritten Mal. Es geht um 17 Sitze im Betriebsrat, und das Hoffen auf eine Mehrheit für ver.di, damit sich in den kommenden Jahren vieles positiv im Sinne der Beschäftigten verändert. Gewählt wird am 10. Mai.

"Der Wahlkampf läuft gut", sagt sie und freut sich über die "tolle Truppe". ver.dianer*innen, aber auch neue, alle motiviert und immer ansprechbar für ihre Liste werbend. Machs Einsatz geht dabei über die Arbeitsbedingungen bei Amazon hinaus. Wird Rat gebraucht, hilft sie auch bei Anträgen für Rente und Reha, organisiert über eine WhatsApp-Gruppe, was Einzelne in ihrem privaten Alltag gerade brauchen – und sei es ein Kinderfahrrad. So kam es auch, dass sie im März spontan ihr Wohnzimmer zur Verfügung stellte, als sie über die Gruppe Hilfsgüter für die Ukraine gesammelt hat. Die wurden dann von der Freiwilligen Feuerwehr ins Grenzgebiet gefahren. Ob Kinderkleidung, Zahnpasta oder Tiernahrung, sie hat ihren Teil dazu beigetragen, dass zusammenkam, was nötig war. Fünf, sechs Tage zusätzlicher Stress, aber sie sagt: "Es hat Spaß gemacht." Wie immer, wenn sie helfen und etwas bewegen kann. Ob für die Ukraine, privat oder bei Amazon. hla