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Mit Streik kennen sich die ver.di Jugend und die Gewerkschaft SEIU 32 ausFoto: ver.di Hamburg

11 junge engagierte Hamburger*innen, zwei ver.di-Jugendfunktionäre und ein gemeinsamer Plan: Die Nase über den Tellerrand hinausschieben und Gewerkschaftsarbeit, gesellschaftliches Engagement und Solidarität made in USA kennenlernen. Der Landesbezirksjugendvorstand Hamburg, das größte Jugendgremium auf ver.di-Landesebene, fand die Idee gut und beschloss eine Bildungsreise nach New York – eine Win-win-Reise, auch wenn die ver.di Jugend dem Kapitalismus und dessen Win-win-Deals kritisch gegenübersteht und den Gegensatz zwischen Lohnarbeit und Kapital immer wieder thematisiert. Win-win-Reise deshalb, weil junge Gewerkschafter*innen ihren Horizont erweitern und ihre Wissbegierde auf andere Länder und deren Gewerkschaftsarbeit stillen können und weil damit Kontakte über Grenzen hinweg entstehen, die Gesellschaftspolitik und soziale Gerechtigkeit betreffen und für ver.di in Hamburg wichtig, vielleicht sogar lehrreich sein können.

New York City, here we come. Über eines bestand von Beginn der Planungen an Einigkeit: Wir wollen das Land nicht nur konsumieren, sondern proaktiv sein. Also wurden eigenständig Referatsthemen mit Bezug auf die vorher gesammelten Fragen rausgesucht und ausgearbeitet, wie etwa "Wallstreet und der Kapitalismus", "Staten Island und die Zuwanderungsgeschichte", "Memorial und das World Trade Center". Außerdem wurden Treffen mit Gewerkschaften, die in verschiedenen Branchen wie Health Care, Dienstleistungen, Gastronomie und ähnliches in New York organisiert sind sowie Begegnungen mit Professo-r*innen und Dozierenden aus Universitäten und deutschen Institutionen und Stiftungen vorbereitet. Und weil sie alle genau wie die ver.di-Jugend Hamburg für soziale Gerechtigkeit und damit eine bessere Gesellschaft kämpfen, gab es sofort Anknüpfungspunkte schon beim ersten Kennenlernen.

Neun Tage dauerte die Bildungsreise nach New York City. Und sie beantwortete viele der Fragen aus den Planungen in Hamburg: Wie ist die soziopolitische Landschaft und das politische System in den USA aufgebaut? Wie arbeiten Gewerkschaften vor Ort? Wie ist der Zugang zur (Aus)Bildung? Die Hamburger Jugenddelegation hat dazu sehr viel Input bekommen, etwa beim Besuch der Gewerkschaft SEIU 32 durfte sie bei der Vorbereitung eines Streiks dabei sein, und es war eine "tolle Erfahrung", so die Meinung der Hamburger*innen: "Eine so positive Stimmung beim Bemalen der Plakate und Transparente, mit Musik und tollen Gesprächen. Wir erhielten eine Einladung zum Streik am nächsten Tag und dieser sind wir sehr gern gefolgt. Es waren 10.000 Menschen auf der Straße, um für eine Krankenversicherung, mehr Gehalt und bezahlte Kranken- und Urlaubstage zu kämpfen – was die Streikenden am Ende auch erfolgreich durchgesetzt haben."

Das Fazit: Auch wenn die Forderungen und Themen von Land zu Land andere sind, ist doch die Gemeinsamkeit, die Solidarität das, worauf es ankommt. Mit ihren Eindrücken will die ver.di Jugend jetzt andere junge Erwachsene motivieren, Teil der ver.di-Gewerkschaftsbewegung zu werden und zukünftig bei Streiks, Seminaren, Veranstaltungen und solch außergewöhnlichen Bildungsreisen dabei zu sein – ob New York oder Hamburg: Kennenlernen ist alles!