Der ver.di-Bezirk Kiel-Plön hat auf seiner Bezirkskonferenz einen Antrag beschlossen, der auf dem Bundeskongress behandelt wurde. Im Antrag heißt es: „ver.di wird aufgefordert sich aktiv einzusetzen, dass unbezahlte Care-Arbeit finanziell und gesellschaftlich anerkannt wird.“

Francesca Groba war Delegierte aus Kiel auf dem Bundeskongress und hatte den Auftrag, den Antrag zur Annahme zu bringen. Bei der Antragsberatung nahm bei ihr die Aufregung minütlich zu. Sollte Francesca die Verfasser*innen des Antrags in der Pause anrufen, um noch ein paar Argumente einzuholen? Wie Francesca, die im Kieler UKSH als Pflegekraft arbeitet, ging es vielen der Nord-Delegierten. Auch sie hatten sich auf ihre Anträge vorbereitet und waren bereit, ans Mikrofon zu treten.

1.044 Anträge insgesamt hatten es bis zum Kongress in Berlin geschafft. Der Leitantrag E084 „Perspektiven für Frieden, Sicherheit und Abrüstung in einer Welt im Umbruch“ sorgte für stundenlange kontroverse Debatten. Es war beeindruckend, mit welcher Sorgfalt und mit welchen Kenntnissen sich die Kolleg*innen vorbereitet hatten. Am Donnerstag wurde klar: Francesca muss nicht zum Redepult. Die ­Antragberatungskommission hatte die Annahme empfohlen. Mit der Abstimmung ist der Auftrag aus der Kieler Bezirkskonferenz erfüllt.