digitaler_fussabdruck.jpg
Linda Wölfel

Wasserverbrauch

Google

Nach einer Steigerung um 20 Prozent im Jahr 2022 hat Google laut dem Umweltbericht 2023 im vergangenen Jahr etwa 21 Millionen Kubikmeter Wasser verbraucht. Das ist so viel, als würden fast alle Haushalte in der Eurozone gleichzeitig ihre Badewannen füllen. Knapp 20 Milliarden Liter davon wurden allein für die Kühlung der Rechenzentren genutzt.

Microsoft

Microsofts Wasserverbrauch stieg 2023 um 34 Prozent auf 6,4 Milliarden Liter. Dies entspricht dem jährlichen Wasserverbrauch von etwa 21,3 Millionen Haushalten in Deutschland, basierend auf einem durchschnittlichen Verbrauch von 300 Litern pro Haushalt und Tag.

ChatGPT

Das Training von GPT-3 hat schätzungsweise 700.000 Liter Wasser verbraucht, was dem täglichen Trinkwasserverbrauch von über 5.000 Menschen entspricht. Für die Kühlung wird meist Trinkwasser verwendet, um Korrosion und Bakterienbildung in den Anlagen vorzubeugen. Jede Unterhaltung mit ChatGPT, die durchschnittlich 20 bis 50 Fragen umfasst, benötigt etwa 0,5 Liter Trinkwasser. Bei ChatGPT-4 ist der Verbrauch noch höher.

Energieverbrauch

Rechenzentren

Bis 2026 wird ein Anstieg des Energieverbrauchs aller Rechenzentren weltweit auf Terawattstunden (TWh) = 1 Billion Kilowattstunden (kWh) erwartet. Das entspricht dem Gesamtverbrauch von Japan. Weltweit gibt es schätzungsweise 9.000 bis 11.000 Cloud-Rechenzentren.

Kryptowährungen

Laut einer Studie im Fachmagazin Scientific Reports war der Stromverbrauch durch Mining von Bitcoin und anderen Kryptowährungen im Jahr 2020 höher als der gesamte Energieverbrauch von Österreich. Das Mining ist daher ähnlich klimaschädlich wie die Gewinnung und Verarbeitung von Rohöl.

ChatGPT

Um ChatGPT am Laufen zu halten, benötigt OpenAI nach Daten des Forschungsunternehmens SemiAnalysis etwa 3.600 Server mit knapp 29.000 Grafikprozessor-Einheiten. Der Energiebedarf wird auf 564 Megawattstunden, also 564.000 Kilowattstunden pro Tag geschätzt. Das entspricht dem täglichen Energieverbrauch von ungefähr 62.000 deutschen Haushalten.

CO2-Ausstoß (Treibhausgase)

Google

Alle Google-Suchanfragen in einem Monat gemeinsam erzeugen so viel CO2 wie eine 1.008.263 Kilometer lange Autofahrt, das wären 25 Weltumrundungen!

Täglich erzeugen alle weltweiten Google-Suchanfragen etwa 700 Tonnen CO2, allein zwei Suchanfragen laut dem Harvard-Physiker Alex Wissner-Gross genauso viel CO2 wie ein Wasserkocher für eine Tasse Tee.

E-Mails

Laut Ralph Hintermann vom Borderstep-Institut schreiben die Menschen in Deutschland täglich rund 1 Milliarde E-Mails. Jede E-Mail verursacht 1 Gramm CO2, mit Anhang sind es rund 50 Gramm. Insgesamt fallen täglich 1.000 Tonnen CO2 an, was durch 1.000 Buchen, die 80 Jahre lang CO2 binden, ausgeglichen werden könnte.

Cloud-Services

Cloud-Services werden häufig für Back-ups, die Auslagerung von Fotos oder für kollaboratives Arbeiten genutzt. Laut dem Umweltbundesamt entstehen pro gespeichertem Terabyte Daten in einer Cloud jährlich 166 bis 280 Kilogramm CO2-Emissionen, was etwa der Herstellung eines Fernsehers entspricht.

Zusammenstellung: Rita Schuhmacher

Fußnote:

Es gibt inzwischen zahlreiche Maßnahmen gegen den Ressourcenverbrauch, auch durch die Unternehmen selbst. KI und digitale Technologien reduzieren CO2-Emissionen durch optimierte Lieferketten und energieeffiziente Gebäude. Viele Technologieunternehmen streben CO2-Neutralität an, so etwa Microsoft bis 2030. Auf rechtlicher Ebene fördert das Energieeffizienzgesetz (EnEfG) die Energieeffizienz in Deutschland und setzt damit die EU-Energieeffizienzrichtlinie um.

Quellen:

Google. (2023). Google’s Environmental Report 2023

Microsoft. (2022). Environmental Sustainability Report

Europäische Umweltagentur. (2023). Bericht über Wasserverbrauch in Europa

Europäische Umweltagentur. (2023). Bericht über Energieverbrauch von Rechenzentren Europäische Umweltagentur. (2023). Bericht über CO2-Ausstoß digitaler Dienste

Patterson, Patterson, D., Gonzalez, et al. (2023). Making AI Less „Thirsty“: Uncovering and Addressing the Secret Water Footprint of AI Models. Retrieved from AI Water Footprint Study

Oeko.eu. (2023). CO2 Fakten

Finanzen.net. (2023). Bericht über Energieverbrauch und die Umweltauswirkungen von Bitcoin-Mining

S20_Fussabdruck.jpg
Illustration: Linda Wölfel