Ausgabe 03/2025
"Reiter übernehmen Sie 2.0"

Mit ihrem Projekt "Reiter übernehmen Sie 2.0" hat die Gesamtjugend- und Auszubildendenvertretung (GJAV) der Landeshauptstadt München die Ausbildungslandschaft erneut verändert. Unter Leitung von Patricia Fehrmann wurden nicht nur Forderungen zur Steigerung der Ausbildungsqualität gesammelt, sondern auch erfolgreich umgesetzt. Beim Deutschen Personalrätepreis 2024 in Berlin wurde das Projekt mit dem Sonderpreis der DGB-Jugend ausgezeichnet.
ver.di publik: Kannst du uns einen Überblick über das Projekt geben und was du damit erreichen wolltest?
Patricia: "Reiter übernehmen Sie 2.0" ist die Fortsetzung unseres erfolgreichen ersten Projekts, bei dem wir uns auf monetäre Benefits konzentriert haben. Diesmal lag unser Fokus auf der Steigerung der Ausbildungsqualität. Wir haben 12 Forderungen von unseren Nachwuchskräften gesammelt und in einer breiten Partizipationsphase die Top 6 Forderungen ermittelt. Diese haben wir dann gemeinsam mit Oberbürgermeister Dieter Reiter angeschaut und konnten schon erste Erfolge erzielen.
Das klingt nach einem sehr partizipativen Prozess. Wie habt ihr die Nachwuchskräfte in diesen Prozess eingebunden?
Wir haben von Anfang an großen Wert auf Transparenz und Mitwirkung gelegt. Durch Inputvorträge, Infoveranstaltungen und regelmäßige Updates über unser Intranet haben wir die Nachwuchskräfte stets auf dem Laufenden gehalten und sie aktiv zum Mitmachen motiviert. Als wir dann die Forderungen bei einer großen Übergabeveranstaltung an Oberbürgermeister Dieter Reiter übergeben haben, hat der direkt vor Ort allen sechs Forderungen zugestimmt. Wir arbeiten aber auch hier noch an konkreten Umsetzungen.
Kannst du uns einige Erfolge aus dem Projekt nennen?
Zu den wichtigsten Erfolgen gehören die Ausstattung aller Nachwuchskräfte mit mobilen Endgeräten, dies ist teils auch bereits geschehen. Außerdem arbeiten wir an der Schaffung von Bewertungsmöglichkeiten für Praktikumsplätze und die Einführung ausbildungs- und studienspezifischer Veranstaltungen und Fortbildungen. Zudem möchten wir eine Praktikumsplattform implementieren und ein digitales, medienbruchfreies Personalmanagementsystem einführen.
Wie geht es nun weiter? Was sind die nächsten Schritte für die GJAV?
Wir werden weiterhin daran arbeiten, die Ausbildung in München zu verbessern und die Bedürfnisse unserer Nachwuchskräfte in den Mittelpunkt zu stellen. Unser Ziel bleibt die Mitgestaltung attraktiver und zukunftssicherer Ausbildungsbedingungen. Außerdem sind Partizipation und Demokratie im Betrieb unheimlich wichtig. Mit diesem Projekt sind wir ein paar Schritte weitergekommen und freuen uns auch sehr über die Auszeichnung.
Vielen Dank für das Interview und herzlichen Glückwunsch zum Preis. Wir wünschen dir und der GJAV weiter viel Erfolg bei euren Projekten. Und vielleicht dürfen wir uns ja auch zeitnah über ein Projekt 3.0 freuen.