Medien – Nach dem ersten Warnstreik am 1. März sind am 7. März alle Bereiche (Redaktion, Verlag und Druckvorstufe) der Bergedorfer Zeitung dem Aufruf von ver.di und dem Deutschen Journalistenverband gefolgt und erneut in den Warnstreik getreten. Die Gewerkschaften fordern nach der Tarifflucht der in Hamburg erscheinenden Zeitung die Aufnahme von Tarifverhandlungen. Die Geschäftsführung ist bisher nicht dazu bereit. Das Blatt gehört zur Funke-Medien-Gruppe, die unter anderem die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) herausgibt. Ende Februar hatte der Konzern angekündigt, die drucktechnische Abteilung der Bergedorfer Zeitung im Juni zu schließen. Damit würden 41 von den rund 100 Beschäftigten ihre Arbeit verlieren. Die Ausweitung des Warnstreiks sei ein Signal an die Zentrale, dass die Belegschaft solidarisch zusammenstehe, sagte ver.di-Landesfachbereichsleiter Martin Dieckmann.


Fünf Prozent mehr sollen es sein

Druckindustrie - ver.di fordert für die rund 140.000 Beschäftigten der Druckindustrie fünf Prozent mehr Lohn. Der Tarifvertrag soll zwölf Monate laufen. "Die Beschäftigten brauchen eine deutlich spürbare Lohnerhöhung", sagte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke. In den letzten zehn Jahren sei die Lohnentwicklung in der Druckindustrie deutlich hinter der allgemeinen tariflichen Lohnentwicklung zurückgeblieben. Am 7. April beginnen die Verhandlungen mit dem Bundesverband Druck und Medien, die Friedenspflicht endet am 1. Mai. www.druck.verdi.de


Deutliche Spielräume für mehr Gehalt

Banken - Die ver.di-Mitglieder bei den privaten und öffentlichen Banken haben bis zum 8. März ihre Forderungen für die Tarifrunde diskutiert. Mit dem Ergebnis: 4,9 Prozent mehr Gehalt bei einer Vertragslaufzeit von zwölf Monaten für die rund 230.000 Beschäftigten. Für übertariflich bezahlte Beschäftigte will die Gewerkschaft eine Dynamisierung der Gehälter durchsetzen, für Azubis eine Erhöhung um 80 Euro. "Bankbeschäftigte erwirtschaften stabile Erträge für die Institute" sagte ver.di-Verhandlungsführer Christoph Meister. An den Gewinnen müssten sie auch beteiligt werden. Die Verhandlungen beginnen am 4. Mai.


Die Empfehlung lautet fünf Prozent

Postdienste, Spedition, Logistik - Für die anstehenden Tarifverhandlungen hat der Vorstand des ver.di-Bundesfachbereichs eine Forderungsempfehlung von fünf Prozent bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr beschlossen. Flächentarifverträge werden 2016 in Nordbaden-Württemberg, Südbaden, Saarland, NRW und Bayern verhandelt. Außerdem sind acht Haustarifverträge bei verschiedenen Unternehmen des Konzerns Deutsche Post DHL und der Spedition Transthermos zu verhandeln. Die jeweiligen Tarifkommissionen müssen die Forderungen noch beschließen.


Kürzungen beim WDR kritisiert

Medien - Als "Fehlentscheidung" hat ver.di die Pläne des WDR kritisiert, die muttersprachlichen Sendungen der multikulturellen Radiowelle Funkhaus Europa zu kürzen. Die geplante Programmreform sieht bei den fremdsprachigen Sendungen eine Reduzierung der Sendestunden um die Hälfte und eine Verlegung auf die Abende vor. Sowohl der WDR-Programmausschuss als auch der Rundfunkrat haben den Plänen bereits zugestimmt. dju-Bundesgeschäftsführerin Cornelia Haß kritisierte die Pläne vor allem vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte über die Integration von Flüchtlingen und Migrant/innen.