14. April 2020 – „Die vordere Tür meines Busses bleibt seit einigen Wochen zu. Anfangs war das für die Fahrgäste un-gewohnt. Ich fahre meist im Hamburger Westen. Eine unserer Hauptlinien dort ist die Linie 5, vom Hauptbahnhof nach Burgwedel. Die ist zur Hauptzeit immer noch relativ voll, da kann es auch jetzt manchmal eng werden, obwohl wir alle drei Minuten fahren. Auch an einigen Haltestellen kommt es manchmal noch zu Gedränge. Aber es ist deutlich leerer als sonst. Ich fahre seit fast 20 Jahren Bus, ich habe es noch nie so entspannt auf den Straßen erlebt wie derzeit. Zwar gibt es immer noch viele Baustellen, aber es ist durch die Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie viel weniger Verkehr unterwegs. Nur jetzt, wo das Wetter so schön geworden ist, sind wieder viel mehr Fahrräder auf den Straßen.

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Foto: privat

Und keiner meckert. Viele sagen: "Toll, dass ihr noch fahrt", oder sie sagen: "Bleib gesund." Allerdings leide ich an Heuschnupfen. Wenn ich jetzt schniefend hinter dem Lenkrad sitze, gucken mich einige auch schon mal schief an. Aber wenn jemand im Bus stark hustet, ertappe ich mich auch dabei, dass ich in den Rückspiegel gucke und mich frage, warum der ausgerechnet in meinem Bus sitzt."

Protokoll: hla