Unternehmenssteuer

Keine weiteren Geschenke

Noch vor der Sommerpause soll die Unternehmenssteuer reformiert werden. Bei knapp 39 Prozent liegt die offizielle Steuerbelastung der Unternehmen in Deutschland derzeit - doch die meisten Firmen zahlen weniger (siehe Grafik), weil große Teile des Gewinns herausgerechnet werden können. Nach der Reform soll die Besteuerung unter 30 Prozent liegen. ver.di lehnt die Reform ab, die Gewerkschaft will keine weiteren Geschenke für die Unternehmen. www.verdi.de/wipo


Broschüre

Ein ungelöstes Problem

Immer mehr Jugendliche sind arbeitslos. "Was macht das Fördern?", fragten DGB und Friedrich-Ebert-Stiftung bei einem Workshop. Das Ergebnis liegt jetzt in der Broschüre "Jugendarbeitslosigkeit: Ein ungelöstes Problem in Deutschland" vor. Sie kann bestellt oder heruntergeladen werden unter www.dgb.de, Unterpunkt Service, Publikationen.


Niedriglohn

Fasten für Wachmänner

An der reichsten Uni der Welt, der Harvard-Uni in Boston, bekommen die Wachleute nur einen Hungerlohn. Deswegen protestieren nun die Studenten mit einem Hungerstreik für sie.


Frankreich

Hoffen auf den sozialen Dialog

Nicolas Sarkozy heißt der neue Präsident Frankreichs. Im Wahlkampf hat das Thema Arbeit eine große Rolle gespielt. Nach Sarkozys Vorstellungen soll Frankreich bis 2012 die Vollbeschäftigung schaffen. Die von den Sozialisten eingeführte 35-Stunden-Woche ist dem konservativen Politiker ein Dorn im Auge. Abschaffen will er sie nach Wahlkampfaussagen zwar nicht, aber er will sie aushöhlen: Überstunden sollen künftig steuerfrei werden. Auch den Kündigungsschutz will er aufweichen.

Wie er das umsetzen will, ist noch unklar. Der französische Politikwissenschaftler und Gewerkschaftsexperte René Mouriaux sagte in einem Zeitungsinterview, Sarkozy werde versuchen, die Hand von Margret Thatcher zu haben, allerdings im Samthandschuh verpackt. Die ehemalige britische Regierungschefin hatte in ihrer Amtszeit Anfang der 80er Jahre die Wirtschaft dereguliert und die Rechte der Gewerkschaften stark beschnitten.

Die großen französischen Gewerkschaften hatten sich während des Wahlkampfs neutral gehalten. Der mit 650000 Mitgliedern größte französische Gewerkschaftsverband CFDT forderte den Präsidenten auf, den sozialen Dialog fortzusetzen. Nur so könne sichergestellt werden, dass die dort verhandelten Reformen auch von einer breiten Mehrheit der Bevölkerung mitgetragen werden.

Die französische Journalisten-Gewerkschaft SNJ-CGT hat mit Sorge auf die Wahl Sarkozys reagiert. Er habe sich nie gegen Medienkonzentration ausgesprochen und sei mit den Journalisten der öffentlich-rechtlichen Senderkette hart umgesprungen.