Mit den letzten Landesbezirkskonferenzen ist ein weiteres Kapitel der Vorbereitung des ver.di-Bundeskongresses im Herbst abgeschlossen

Niedersachsen-Bremen

Hannover | Auf der 2. ordentlichen Landesbezirkskonferenz Niedersachsen-Bremen wurde am 20. April Siegfried Sauer zum Nachfolger des ausscheidenden Landesbezirksleiters Wolfgang Denia gewählt. Sauer setzte sich mit 78 Stimmen (53,4 Prozent) gegen den Herausforderer Joachim Lüddecke durch, der 68 Stimmen (46,5) erhielt. Als Stellvertreterinnen wählten die 146 Delegierten Marita Rosenow mit 77,9 Prozent und Susanne Kremer mit 71,7 Prozent der abgegebenen Stimmen. Im neuen ehrenamtlichen Landesvorstand wurde der Vorsitzende Jürgen Hohmann wiedergewählt.

Die Delegierten verabschiedeten rund 150 Anträge zur Tarif-, Sozial-, Arbeitsmarkt- und Gesundheitspolitik. Die niedersächsische Landesregierung wurde aufgefordert, mehr Ausbildungsplätze bereitzustellen und damit selbst Verantwortung für die Jugend zu übernehmen. Scharfe Kritik übte die Konferenz an der Ausweitung der Leiharbeit in der niedersächsischen Wirtschaft.NILS SCHWEINBERGER

Immer schön hoch mit den Karten: Delegierte in Leipzig stimmen ab

Berlin/Brandenburg

Berlin | Die ver.di-Landesbezirkskonferenz Berlin/Brandenburg hat eine neue Landesbezirksleitung gewählt. Susanne Stumpenhusen, seit ver.di-Gründung Landesbezirksleiterin, wurde mit über 95 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt. Die Konferenz wählte die bisherige Tarifsekretärin des Landesbezirks, Astrid Westhoff, zur Stellvertreterin. Andreas Köhn, ebenfalls seit ver.di-Gründung stellvertretender Landesbezirksleiter, wurde auch wieder in diese Funktion gewählt. Die bisherigen Stellvertreter Günther Waschkuhn und Hartmut Friedrich haben nicht mehr kandidiert.

Hamburg

Hamburg | Wolfgang Rose wurde mit 86 Prozent der abgegebenen Stimmen als Leiter des ver.di-Landesbezirks Hamburg bestätigt. Ihm zur Seite treten als neue Stellvertreterinnen Dina Bösch, bisher Leiterin der ver.di-Bildungsstätte Walsrode, mit 80,25 Prozent und Angelika Detsch, Landesfachbereichsleiterin Gesundheit und soziale Dienste, mit 54,32 Prozent der Stimmen. An der Spitze des neuen ehrenamt- lichen Landesbezirksvorstands wurde Monika Roloff als Vorsitzende wiedergewählt. In dem Leitantrag "Für eine solidarische Stadt" setzte sich die Konferenz mit der fortschreitenden sozialen und wirtschaftlichen Spaltung der Stadt nach sechs Jahren CDU-Senat auseinander. Statt einer sozial unausgewogenen Politik der bloßen Haushaltssanierung forderten die Delegierten eine Politik, "die konjunktur- und beschäftigungspolitischen Überlegungen, der Gewährleistung sozialer Sicherheit und der Gesundheitsversorgung auf dem bisherigen hohen Niveau Vorrang gibt gegenüber dem Ziel eines jährlichen Haushaltsausgleichs".

JÖRG-DIETER BISCHKE-PERGANDE

Bayern

Bamberg | Ende April fand in Bamberg die Landesbezirkskonferenz von ver.di Bayern statt. Die Delegierten haben dabei auch die ehren- und hauptamt- lichen Leitungsgremien von ver.di Bayern gewählt. Dabei wurden Josef Falbisoner als Landesbezirksleiter und Christine Saurer als Landesbezirksvorsitzende in ihren Ämtern eindrucksvoll bestätigt.

Stellvertretende Landesbezirksleiter/ innen mit ebenfalls sehr guten Wahlergebnissen wurden Luise Klemens, Barbara Zahn und Sepp Rauch. Besonderen Dank und nachdrückliche Anerkennung der Delegierten und Gremien erhielt Michael Wendl, der nicht mehr für die Landesbezirksleitung kandidierte und von Josef Falbisoner verabschiedet wurde, ebenso wie die ausscheidenden Mitglieder des Landesbezirksvorstands.HANS STERR

Baden-Württemberg

Stuttgart | Leni Breymaier, Vize-Vorsitzende des DGB Baden-Württemberg, erhielt mit 96,1 Prozent eine deutliche Rückenstärkung der Delegierten, als zukünftige Landesbezirksleiterin die Geschicke von ver.di Baden-Württemberg zu lenken und deren Interessen auf der politischen Bühne zu vertreten. Gitta Süß-Slania, Gesamtpersonalratsvorsitzende der Stadt Mannheim, wurde einstimmig als Vorsitzende in ihrem Amt bestätigt.

Die 160 Delegierten entschieden außerdem über 150 Anträge und fünf Initiativanträge. So fordern die ver.dianer/innen den Ministerpräsidenten Günther Oettinger (CDU), die Landesregierung Baden-Württemberg sowie die Landtagsfraktionen auf, alle notwendigen Schritte zu veranlassen, dass das Studienzentrum Weikersheim geschlossen wird. Der von ver.di geforderte Mindestlohn wird weiterhin ein Schwerpunktthema der Arbeit im Landesbezirk bilden.

Leni Breymaier stellte am Ende der Konferenz zufrieden fest: "ver.di Baden-Württemberg geht personell und inhaltlich gut aufgestellt in die kommenden tariflichen und gesellschaftspolitischen Auseinandersetzungen." Sie freut sich auf die Zusammenarbeit mit ihren Stellvertreter/innen Dagmar Schorsch-Brandt und Werner Wild sowie den Beschäftigten des gesamten Landesbezirks.RALF BERCHTHOLD

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen

Leipzig | Die Delegierten der Landesbezirkskonferenz haben im zweiten Teil der Fusionskonferenz am 28. April dem neuen Landesbezirk die Strukturen und wichtigsten Arbeitsaufgaben auf den Weg gegeben. Der Leitantrag klärt die Schwerpunkte bei der Vertretung der Mitgliederinteressen gegenüber den Arbeitgebern, der Politik und der Gesellschaft. Mitgliederwerbung, Tarif- und Betriebsarbeit stehen im Mittelpunkt.

Gegen die Empfehlung der Antragsberatungskommission entschieden sich die Delegierten für die Beibehaltung der bisherigen Bezirksstrukturen für vier Jahre. In der Diskussion kam vor allem die Befürchtung vieler Mitglieder zum Ausdruck, dass eine Betreuung vor Ort nicht mehr so umfassend wie bisher funktioniert. Die Landesleitung wird konsequent weiter am Sollstellenplan arbeiten und die Mitarbeitergespräche führen.

Die verabschiedeten Anträge beauftragen Leitung, Vorstand und die Mitglieder, die Attraktivität von ver.di zu erhöhen, in den Berufs- und Hochschulen gezielt die jungen Leute für eine Mitgliedschaft anzusprechen. Auch wird die Bildungsarbeit aktiviert und die politische Debatte und das konkrete Handeln gegen Rechtsextremismus intensiviert. ver.di in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen unterstützt die Mindestlohnkampagne, engagiert sich gegen soziale Not und für langfristige Perspektiven für Arbeitslose.

BIRGIT TRAGSDORF