Ausgabe 08/2007
Ulla unterwegs
für eine gute Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege
Was macht Ulla, stand im Juni in ganz Marburg auf Plakaten. Und Passanten fragten sich das auch. Ulla ist eine der Auszubildenden beim Uniklinikum Marburg-Gießen (Rhön-Konzern). Ziel war, sich für bessere Arbeitsbedingungen der Azubis in der Gesundheits- und Krankenpflege zu engagieren. Erreicht wurde - mit vielen fantasiesprühenden Aktionen - ein Erfolg, der sich sehen lassen kann. Er ist Teil eines Haustarifvertrags, der noch insgesamt abgeschlossen werden muss. Folgendes wurde aufgeschrieben: Die Ausbildungsvergütung wird im ersten Jahr 737 Euro, im zweiten Jahr 772 Euro und im dritten Jahr 807 Euro betragen.
Die derzeit in einem Ausbildungsverhältnis mit der DRK-Schwesternschaft stehenden Azubis werden rückwirkend zum Januar 2007 und zukünftig die Differenz zwischen ihrer jetzigen Ausbildungsvergütung und den neuen Werten des Haustarifvertrages erhalten. Dies wird über den von der Klinik mit insgesamt 30 Millionen Euro dotierten Sozialfonds finanziert. Die derzeitigen Ausbildungskurse mit überwiegend Auszubildenden der DRK-Schwesternschaft werden an beiden Standorten weiter geführt. Zukünftig schließt die Klinik allderdings neue Ausbildungsverträge selbst ab.
Die Uniklinik Marburg-Gießen wird bei der Besetzung freier Stellen im Pflegedienst Auszubildenden nach Abschluss ihres Examens absolute Priorität einräumen. Im Rahmen einer "Ausbildungsinitiative" werden Stellen im Job-Sharing angeboten, was heißt, dass sich zwei Absolvent/innen einen Vollzeitarbeitsplatz teilen. Sind später weitere Stellen zu besetzen, können diese Teilzeitstellen schrittweise in Vollzeitstellen umgewandelt werden. Außerdem können sich in Zukunft die Absolvent/innen im Intranet der Rhön-Klinikum AG konzernweit über alle freien Stellen im Konzern informieren und bewerben.
Wahrscheinlich plakatiert Ulla in Marburg erst wieder, wenn der gesamte Haustarif unter Dach und Fach ist. Aber sie hat sich schon jetzt vorgenommen, mit ihren Kolleginnen und Kollegen zu feiern.Marita Kruckewitt