Sie wollen mitgestalten: Sarah und Jessica

Berührungsängste abbauen, die Zukunft mitgestalten, politisch aktiv werden

Ein kalter Wind bläst Tanja Flannhardt, Stefan Hilbig und ihren fünf Mitstreitern an diesem Dienstagmorgen in Bitterfeld entgegen. Es zieht mächtig auf dem Campus des Berufsschulzentrums "August von Parseval". Nicht gerade angenehm für den Start der ver.di-Berufsschultour 2007. Doch für die beiden Jugendsekretäre in Einarbeitung sind ganz andere Dinge wichtig: "Wir sind ein gutes Team, die Lehrer hier sind sehr aufgeschlossen und anscheinend haben auch die meisten Azubis keine Berührungsängste", sagt die 26-jährige Tanja. Wenig später kommt auf dem Schulhof das erste Grüppchen Azubis auf den knallgrünen Stand mit den Logos der ver.di-Jugend zu. Sie hatten in den ersten beiden Schulstunden von zwei ver.di-Teammitgliedern das Wichtigste über ihre Rechte und Pflichten als Auszubildende erfahren und darüber diskutiert.

Die Jugendlichen sind an ihrem zweiten Tag als Lehrlinge noch schüchtern, bleiben ein paar Meter vor dem Stand unentschlossen stehen. Tanja geht auf sie zu, fragt nach ihren Ausbildungsberufen, wie der erste Schultag verlief und welche Hoffnungen die jungen Leute für die Zukunft haben. Ein paar Minuten später stehen sie am Stand, genießen den heißen Kaffee und holen sich wertvolle Tipps. Auch Sabine Gabriel, die ehrenamtlich im Team mitarbeitet, macht die Jugendlichen auf das breite Angebot von ver.di aufmerksam: "Wir bieten Seminare für Jugendliche an, ihr könnt euch an Aktionen beteiligen, politisch aktiv werden." Dass ver.di sich gegen Rassismus engagiert, hat sich bereits unter den Azubis herumgesprochen.

Neun Stationen und viele neue Mitglieder

Sarah und Jessica sind in einer Fachoberschulklasse der Fachrichtung Sozialpflege und noch recht ratlos, wie ihre weitere Ausbildung wohl aussehen wird. "Ich finde es gut, dass wir hier Informationen bekommen", sagt die 17-jährige Jessica. Sarah (16) interessiert sich für die Aktivitäten der ver.di-Jugend: "Mitbestimmen, mitgestalten - das würde mir vielleicht Spaß machen." Eine Sozialkunde-Lehrerin kommt zum Stand. Sie freut sich über die guten Materialien von ver.di: "Damit kann ich den Unterricht bereichern. Vielen Dank!" Derweil sind jeweils zwei Leute aus dem Team in verschiedenen Klassen unterwegs und gestalten Doppelstunden zu den Themen Globalisierung, Tarifvertrag oder betriebliche Interessenvertretung.

Das ver.di-Team ist zufrieden: "Das war ein guter Start. Die Jugendlichen sind interessiert, wir hatten viele gute Gespräche." Neun Stationen umfasst ihre Tour. Viele neue Mitglieder gewinnen, ist dabei ein Ziel. "Doch viel wichtiger ist", erklärt Tanja, "dass die Azubis uns kennen lernen und begreifen, dass sie ihre Zukunft mitgestalten können."gUndula lasch