Tarifpolitische Konferenz: Mitarbeiter im Gesundheitswesen für Tarifrunde 2008 motivieren

"Nach all der negativen Entwicklung habe ich mich, wenn es drauf ankommt, fürs Kämpfen entschieden", erklärt Bettina Mandaus den 50 Kolleginnen und Kollegen aus unserem Landesbezirk auf der tarifpolitischen Konferenz im Fachbereich Gesundheitswesen. Sie trafen sich am 8. September in Leipzig, um miteinander die aktuelle tarifpolitische Situation zur erörtern. Tarif- liche Bindung ist für die meisten der Kolleginnen und Kollegen nicht mehr Alltag, dafür Tarifflucht ihrer Arbeitgeber, auch Individualverträge mit häufig extrem niedriger Vergütung und schlechten Arbeitsbedingungen. Das stellt die Interessenvertretungen vor große Probleme.

Verfehlte Sozial-, Wirtschafts- und Steuerpolitik und die Folgen waren ebenso Thema wie die seit Jahren andauernde Unterbietungskonkurrenz im sozialen Bereich. Hinzu kommt noch die ungerechte Refinanzierung im Krankenhausbereich. Unter diesen schwierigen Voraussetzung galt es, in der Veranstaltung für die Tarifrunde 2008 zu motivieren.

Verzicht durch unentgeltliche Arbeit und Verzicht durch Notlagentarifverträge haben nur selten zu einer Gesundung der betroffenen Einrichtungen geführt. Ellen Paschke, Bundesfachbereichsleiterin, beschrieb die Erfordernis, dass 2008 eine große Bereitschaft für Aktionen bis hin zum Arbeitskampf erforderlich sein wird, um eine Abkoppelung von der positiven gesamtwirtschaftlichen Lage zu verhindern.

Diesen Aspekt unterstrich auch Landesfachbereichsleiterin Gisela Mende und wies auf die von vielen empfundene Benachteiligung des Ostens in der Einkommenssituation hin. "Dafür müssen aber die Kolleginnen und Kollegen vor Ort selbst in die Gänge kommen und ihre verbrieften Rechte auch nutzen."Dorothee Schmidt