ver.di antwortet

Akademiker befragt?

Hallo ver.di PUBLIK,

in Ausgabe 10 heißt es in dem Bericht zum "Index Gute Arbeit", dass schlecht Bezahlte oft schlechte Arbeitsbedingungen haben, besonders Hilfs- und Leiharbeiter. Ich finde es gut, wenn ver.di sich zuerst um die Schwächsten kümmert. Trotzdem interessiert mich, ob Akademiker und Selbstständige befragt wurden. Als selbstständiger Versicherungsfachmann im Außendienst erlebe ich Arbeitsverdichtung und respektlosen Umgang. GREGOR PETERS, per E-Mail

Lieber Kollege Peters, befragt wurde ein repräsentativer Querschnitt der abhängig Beschäftigten, auch Akadmiker (etwa 16 Prozent). Dabei zeigt sich: Unter Ingenieuren und Naturwissenschaftlern findet sich mit 23 Prozent deutlich mehr gute Arbeit als im Durchschnitt (12 Prozent). Nicht befragt wurden Selbstständige, weil das Befragungsinstrument ihrer Arbeitssituation angepasst werden muss. Zur Beschreibung ihrer Arbeitssituation ist also ein eigener Index sinnvoll. Wir wollen diese Aufgabe angehen und werden die Ergebnisse in der PUBLIK bekannt machen. HANS-JOACHIM SCHULZ, BEREICHSLEITER INNOVATIONS-UND TECHNOLOGIEPOLITIK IN VER.DI

Zukunft "Tank oder Teller", ver.di publik 10_2007

Bio-Kraftstoffe sind sozial unverantwortlich und der falsche Weg zu ökologisch verträglicher Mobilität. Denn damit wird nur verschleiert, dass Automobilität noch immer zu verschwenderisch mit Energie umgeht! Und es ist unverantwortlich gegenüber Menschen, die Hunger leiden (und damit meine ich die schleichende und permanente Unterernährung und Fehlernährung!). Gerhard Ochsenfeld, Würselen

Mit unter den Hauptinteressenten- und -gewinnern befinden sich die Saatgut- und Herbizidkonzerne, welche skrupellos den ganzen Planeten durch das Vorantreiben von riesigen Monokulturen mit genmanipulierten Pflanzen in Gefahr bringen und sich dadurch dumm und dämlich verdienen. Ein Genpflanzenverbot wird bei der aktuellen "Biokraftstoff"-Politik zur Farce, wird doch gleichzeitig zum Verbot der Einsatz von genmanipulierten Pflanzen weltweit durch die EU angekurbelt. Christian Drollmann, Nimwegen

Thema "Ein Hartz für Kinder", ver.di publik 08/09_2007

Seit fast drei Jahren arbeite ich in einer Optionskommune (zum Glück als unbefristet Beschäftigter), deren Aufgabe es ist, Langzeitarbeitslose zu vermitteln. Aufgrund der Option sind die meisten meiner Kolleginnen und Kollegen befristet beschäftigt. Einige hatten das Pech, nach dem 1. Oktober angestellt worden zu sein. Sie werden nach TVÖD bezahlt. Wiederum haben einige von ihnen das Pech, Kinder zu haben und einen Ehepartner, der/die nicht arbeitet. Ich weiß, wieviel ALG-II Empfängern und den TVÖD-Beschäftigten monatlich zur Verfügung steht. Aus Scham, ihre persönlichen Verhältnisse vor den anderen offenzulegen, stellen sie keinen Antrag auf ergänzende Leistung ALG-II. Es ist Realität, dass unzählig viele Beschäftigte des Öffentlichen Dienstes unterhalb der ALG-II Grenze liegen! Wer soll die Schulbücher der Kinder dieser Beschäftigten bezahlen?

Ich habe keine Hoffnung, dass dieser Leserbrief veröffentlicht wird. Der TVÖD ist der größte Gewerkschaftsskandal seit Bestehen des DGB. Tagtäglich verlassen mehr Menschen die ver.di. Bedarf es noch mehr Signale? Joachim Spekker, PER E-MAIL

Nachgehakt "Ein sozialer Quantensprung", ver.di Publik 10_2007

Noch schlimmer kommt's im Text: "... einen sozialen Quantensprung nach vorne gemacht...". Selbst wenn die stellvertretende ver.di-Vorsitzende derartig abstruse Formulierungen gebraucht haben sollte (was ich beim heute verwendeten "Neusprech" der jüngeren Generation für leider sehr wahrscheinlich halte) - wäre es nicht eurer redaktionellen Sorgfaltspflicht anheim gestellt gewesen, hier sprachlich korrigierend einzugreifen? Leider unterblieb das, und so erfahren wir wissenschaftlich gebildeten Leser/Mitglieder aus dem Ostteil Deutschlands jetzt erneut, dass offenbar nicht erst seit PISA manches im Schulsystem der alten Länder im Argen liegt. Dr. Ralf Dannowski,MÜNCHEBERG

Interview "Bertelsmann-Stiftung will viel Geld verdienen", ver.di publik 10_2007

Das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE), ein Thinktank der Bertelsmann-Stiftung und der Hochschulrektorenkonferenz, berät mit einer Tochterfirma Hochschulen, die ihre "Leistungsfähigkeit steigern und sich auf neue Herausforderungen vorbereiten wollen". Am Beispiel der Katholischen Fachhochschule Freiburg zeigt sich, in welche Richtung es geht, denn dort berät die CHE-Consult, wie die Betreiber-GmbH und die gesamte Fachhochschule umstrukturiert werden soll. So heißt es auf der CHE-Consult-Webseite: Diese GmbH benötige zwar eine Geschäftsführung, deren Befugnisse durch die Gesellschafter und einen Aufsichtsrat, "nicht jedoch durch die Mitarbeiter begrenzt werden." Daniele Frijia, Freiburg

Mein Arbeitsplatz "Sauenwirtschaft", ver.di Publik 10_2007

Was die traditionellen Fleischerfamilien und Fleischereibetriebe schon längst überstanden haben, nämlich den Wahnsinn der Subventionen, das Entsendegesetz, den Mindestlohn und das grenzenlose Mobbing, hat die Agrarindustrie noch vor sich. Kein renommiertes Unternehmen kann sich auf Dauer gegen solche Missstände wehren, da es an willensstarken Partnern fehlt! Jürgen Goworek, per E-Mail

Thema "Demo für Hungerlöhne", ver.di Publik 10_2007

Die Schuld für das Problem bei der Deutschen Post trägt im Grunde die Bundesregierung , weil sie die seit 200 Jahren hervorragend funktionierende Post zerschlägt und die Postzustellung auf mittelalterliche und frühkapitalistische Verhältnisse zurückführt. Es ist doch völlig klar, dass es insgesamt gesehen viel teurer werden muss, wenn zum Beispiel unser Wohnblock täglich von drei bis vier verschiedenen Zustellern (darunter zwei hechelnd mit Fahrrad und je vielleicht ein bis zwei Sendungen) sowie drei verschiedenen Paketdiensten aufgesucht wird. Der Artikel macht klar, warum dieser ökonomische Unsinn gemacht wird: Damit mit billigsten Arbeitskräften noch nebenbei ein Zusatzprofit erzielt werden kann. Dass der Berliner Senat über diese Billigdienste seine Post abwickelt, ist ein Skandal. Gerhard Ulbrich, Berlin

Meldung "ver.di PUBLIK druckt Anzeige zur Rente mit 67 nicht ab" , 08/09_2007

Ich habe es in der letzten Ausgabe nicht begriffen und in der aktuellen auch nicht. Ihr lehnt den Abdruck einer ganzseitigen Anzeige des Arbeitslosenministers Münte ab, obwohl das die billigste Möglichkeit wäre, diesen Blödsinn auf der gegenüber liegenden Seite Punkt für Punkt zu widerlegen. Nehmt die Kohle für eine Seite, macht einen Leitartikel auf der anderen Seite und spendet, nach Abzug der Druckkosten, das restliche Geld an Arbeitsloseninitiativen. Wenn es gemeinnützige, eingetragene Vereine sind, könnt ihr das sogar noch steuerlich geltend machen. Da habt ihr gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen und das Geld kommt auf Umwegen bei einem Teil der Geschädigten an.

Georg-Michael Mathes, per E-Mail

Thema "Der bizarre Unterschied", ver.di Publik 10_2007

Seit Jahren bin ich Blutspender beim DRK. Ich werde die Konsequenzen ziehen und so lange keine Blutspende beim DRK leisten, bis ich weiß, dass die Vertragsbedingungen für die Kolleginnen der DRK-Schwesternschaft den üblichen entsprechen.

Jürgen Bauch, Per E-Mail

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