Langzeitarbeitslose ohne Chancen

"Die Bilanz der Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik fällt für die Menschen im Lande Niedersachsen negativ aus." So bewertet ver.di-Landesleiter Siegfried Sauer fünf Jahre CDU-FDP-Politik. Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung belegt diese Einschätzung mit Fakten.

"Der Aufschwung geht vor allem an den Langzeitarbeitslosen und Älteren vorbei. Die Beschäftigungsverhältnisse werden immer ungesicherter und ungeschützter. Doch CDU und FDP sehen keinen Handlungsbedarf. Ministerpräsident Wulff erklärt Niedersachsen zum ‚Land des Lächelns'. Aber unter der Verantwortung von Wirtschaftsminister Hirche findet keine aktive Arbeitsmarktpolitik statt. Es war ein Fehler, das Arbeitsressort einem wirtschaftsliberalen Minister zu überlassen", so Sauer.

Die Fakten: Zählte Niedersachsen im Mai 2003 noch 2381700 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, so waren es im Juli 2007 nur noch 2354000 (minus 1,2 Prozent). Währenddessen stieg die Zahl der Erwerbstätigen leicht an. Im Vergleich aller westlichen Bundesländer liegt Niedersachsen im Bereich der Beschäftigungsaktivitäten vor Schleswig-Holstein an vorletzter Stelle. Grund: die geringe Erwerbstätigenquote.

Im September 2003 waren in Niedersachsen 354000 (9,0 Prozent) Menschen arbeitslos. Im September 2007 sind immer noch 333685 (8,4 Prozent) ohne Arbeit. Der Durchschnitt der westdeutschen Länder liegt bei 7,0 Prozent. Im August 2007 haben von den 7900 Menschen, die Arbeit angenommen haben, 38 Prozent lediglich einen Ein-Euro-Job erhalten. Damit lag die Zahl der Ein-Euro-Jobber ohne berufliche Perspektive 2006 bei 47836 Menschen. "Das schönt lediglich die Statistik."