Ausgabe 12/2007
Kurznachrichten
FINNLAND
Auf Massenkündigung verzichtet
Die finnische Gewerkschaft der Krankenschwestern und -pfleger Tehy hat auf die angekündigte Kündigung von mehr als einem Drittel der Pflegekräfte verzichtet. Damit hatte die Gewerkschaft gedroht, um eine bessere Bezahlung für die Beschäftigten in der Pflege durchzusetzen. Im letzten Moment einigten sich die Tarifparteien auf einen Tarifvertrag, der vier Jahre gelten soll. Der finnischen Zeitung Turun Sanomat zufolge ist vorgesehen, die Gehälter um 20 Prozent zu erhöhen. Tehy vertritt 125000 Mitglieder, meist Frauen. Deren Gehalt lag bisher bei 83 Prozent dessen, was in anderen europäischen Ländern in der Krankenpflege verdient wird.
SÜDAFRIKA
Zehntausende Bergleute im Streik
Im Dezember haben zehntausende Bergleute in Südafrika für sicherere Arbeitsbedingungen gestreikt. 40000 Kumpel zogen während des eintägigen Ausstands durch Johannesburg. Bis Ende September kamen nach Angaben der Gewerkschaft in diesem Jahr bereits mehr als 220 Bergleute in den Bergwerken des Landes ums Leben.
ÖSTERREICH
Erfolg für Beamte
Nach harten Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) und der österreichischen Beamtenministerin bekommen die rund 400000 Beamt/innen 2,7 Prozent mehr Gehalt ab 1. Januar 2008. Die untersten Einkommen werden um 3,8 Prozent erhöht. Die Gewerkschaft erhofft sich positive Auswirkungen auf die Kaufkraft.
GRIECHENLAND
Ein Tag ohne Nachrichten
In Griechenland haben die Journalist/innen Ende November einen Tag lang gestreikt. Sie protestierten damit gegen eine von der Regierung geplante Reform der Rentenkassen. Danach sollen Gelder von Rentenkassen, die wirtschaftlich erfolgreich sind, zu Kassen mit Defiziten fließen. Die Rentenkasse der griechischen Journalisten schreibt schwarze Zahlen. Die Journalisten erklärten, durch die geplanten Maßnahmen wären am Ende alle Rentenkassen defizitär.
SPEDITION UND LOGISTIK
Internationaler Aktionstag
Unter dem Motto "Ich bin dabei" haben die in der ITF/UNI organisierten Gewerkschaften am 5. Dezember in weltweiten Aktionen auf die Rechte der Arbeitnehmer aufmerksam gemacht. Im Mittelpunkt des Aktionstages der globalen Lieferdienste stand die Einhaltung der Rechte bei den Unternehmen UPS, FedEx, TNT und DHL. Auch in Deutschland gebe es Firmen, die versuchten, die Arbeitnehmerrechte zu beschränken, sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis. So seien noch immer rund 5000 Beschäftigte in 46 UPS-Betrieben ohne Betriebsrat.
UMWELT
Arbeit im Umweltschutz
Umweltschutz sei ohne umweltbezogene Dienstleistungen nicht mehr vorstellbar, haben der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske und Umweltminister Sigmar Gabriel auf der gemeinsamen Konferenz "Umwelt. Dienstleistungen. Gute Arbeit für die Zukunft" erklärt. Von den mehr als 1,5 Millionen Menschen, die in Deutschland im Umweltschutz tätig sind, arbeiten zwei Drittel in der Dienstleistungsbranche. Bsirske und Gabriel sprachen sich für tariflich abgesicherte Standards bei Arbeitsbedingungen und der Entlohnung aus. Arbeiter und Dienstleister müssten fair und angemessen entlohnt werden. "Deshalb brauchen wir auch in diesem Bereich einen Mindestlohn."