VS Hessen plant vielfältige literarische Aktivitäten

"Wie wohl ist dem, der dann und wann, sich etwas Schönes dichten kann." - Diesen Blick warf Wilhelm Busch vor über hundert Jahren auf die Poeten. Und der arme, weltabgewandte Literat, befreit vom Drang nach weltlichen Dingen, geistert auch durch zeitgenössische Köpfe. Ganz anders sehen das die gewerkschaftlichen Schriftsteller/innen, 236 an der Zahl in Hessen. Sie halfen mit, die gesetzliche Sozialversicherung zu erkämpfen, sie streiten für die Vergütung, für Projektmittel und Urheberrecht. Der Verband deutscher Schriftsteller (VS) ist ein Teil von ver.di.

Einen Einblick in die vielfältigen Aktivitäten des hessischen VS gab die Jahreshauptversammlung Anfang Januar in Frankfurt. Gefördert vom städtischen Kulturamt werden im kommenden Jahr zehn Autor/innen an Schulen mit ihren Werken auftreten. Das Hessische Kultusministerium wird dem VS im kommenden Schuljahr Autoren-Werkstätten an Schulen ermöglichen. "Das Besondere des Projekts besteht darin, dass es überwiegend hessische Autoren sind, die Lehrer/innen zum literarischen Schreiben anregen sollen." Die Schreibwerkstätten werden an Schulen der jeweiligen Region stattfinden. Die Lehrkräfte sollen ihr eigenes kreatives Potenzial erfahren und für den Unterricht einsetzen.

"Knastlesungen" sind für die hessischen Dichter schon Tradition. Sie lesen in den Justizvollzugsanstalten und wecken mit Workshops die Freude am schriftlichen Ausdruck.

Dichterfrühstück in Walldorf, Literatur-Telefon, Teilnahme am Museumsuferfest in Frankfurt, Durchführung von Literaturtagen, Einsatz für verfolgte Schriftsteller, Erinnern an "verbrannte" Autoren während des Faschismus, online-Handbuch hessischer Autoren - das Tätigkeitsfeld der hessischen VS reicht weit.

Vs-Vorsitzender in hessen ist Alexander Pfeiffer. E-Mail vs-hessen@alexanderpfeiffer.de