Hannover Airport: Nichts ging mehr

Wie man mit Wenigen viel bewirken kann, das hat ver.di während der Warnstreiks im öffentlichen Dienst bewiesen. Denn wenn Schlüsselpositionen, zum Beispiel von Feuerwehren oder Sicherheitspersonal lahm gelegt werden, dann geht nichts mehr. So geschah es dann auch auf vielen deutschen Airports: Eine Rückschau.

"Es war der erste bundesweite Warnstreik an Flughäfen seit 1992 und es war ein Erfolg. Der Luftverkehr kam fast vollends zum Erliegen, die meisten Maschinen blieben am Boden", resümierte der für den Fachbereich Verkehr zuständige ver.di-Sekretär Manfred Böttcher. Tausende von Passagieren mussten sich gedulden, allein die Lufthansa war gezwungen, bundesweit Hunderte von Flügen zu streichen.

In Hannover hatten sich 250 Beschäftigte, darunter Flugzeugabfertiger, Servicepersonal und Feuerwehrleute, am Warnstreik beteiligt. 25 Maschinen blieben am Boden, 50 Flüge konnten gar nicht oder nur mit großer Verspätung starten. "Allein die Beteiligung der Flughafenfeuerwehr zeigte, was Wenige erreichen können", sagte Böttcher. Denn ohne Feuerwehr muss jeder Airport seinen Flugbetrieb einstellen.

ver.di hatte dem Arbeitgeber eine Notdienstvereinbarung angeboten, die unter anderem den Einsatz des Rettungshubschraubers "Christoph" sowie andere lebenssichernde Maßnahmen gewährleistete. Allerdings ging die Flughafenleitung auf das Angebot nicht ein. Trotzdem konnte während des fünfstündigen Warnstreiks ein Kind nach Bremen geflogen werden. ver.di-Fachbereichsleiter Harald Bethge: "Wir haben verantwortungsbewusst den Notdienst bereitgestellt."