Elternzeit-Rückkehrerin Eliane Weimann gewinnt gegen die Stuttgarter Volksbank AG

Eliane Weimann kehrt an ihren Arbeitsplatz zurück

Ende 2005 hatte die Kreditsachbearbeiterin Eliane Weimann versucht, ihren Rückkehranspruch nach der Elternzeit bei ihrem Arbeitgeber, der Stuttgarter Volksbank AG, wahr zu nehmen. Da die Bank mit ihr bis kurz vor dem anstehenden Rückkehrtermin keine Regelung vereinbart hatte, musste sie schließlich per einstweiliger Verfügung versuchen, eine rasche Lösung zu erreichen. Als Reaktion darauf folgten eine Versetzung und eine Kündigung, mit der sich die Bank in erster Instanz vor dem Arbeitsgericht Stuttgart nicht durchsetzen konnte.

Parallel dazu wurde im Herbst 2006 im Zuge einer Fusion eine Namensliste erstellt, auf der die langjährige Mitarbeiterin und Mutter eines inzwischen vierjährigen Sohnes sich erneut als gekündigt wiederfand, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt für die Schwerbehindertenwahl kandidierte und Kündigungsschutz genoss. Ende 2006 wurde dann die offizielle Kündigung nachgeschoben. Kündigungen eins und zwei wurden im Juni 2006 mit der Bemerkung zurückgenommen, dass bereits die dritte Kündigung unterwegs sei. Eliane Weimann hat jetzt auch diesen Kündigungsschutzprozess gewonnen.

Auch ein Erfolg der Öffentlichkeit

Im Kammertermin über die dritte Kündigung ging es erneut um die Sozialauswahl bei der Fusion Ende 2006 zwischen der VR-Bank und der Stuttgarter Volksbank AG, auf die sich auch diese Kündigung bezogen hatte. Die Bank war der Meinung, dass sie ihre Mitarbeiterin nach dem Auslaufen des Wahlbewerberschutzes auch rückwirkend im Bezug auf die Sozialauswahl kündigen könne, was die Bank dann im Juni 2007 tat. Zudem vertrat die Bank die Meinung, der Kündigungsschutz bei einer Wahl sei vom Gesetzgeber gar nicht gewollt. Das Gericht folgte diesen Argumenten nicht. Weimann hätte nicht in die Sozialauswahl genommen werden dürfen.

Bei jedem Gerichtstermin ist Eliane Weimann von ver.di-Kolleg/innen unterstützt und begleitet worden, die auch für eine entsprechende öffentliche Wahrnehmung durch die Medien sorgten. Diese strategische Unterstützung hat dazu geführt, dass Eliane Weimann den großen Kraftakt gut ausgehalten hat. Und ohne diese öffentliche Begleitung wäre es nach ver.di-Einschätzung durchaus möglich gewesen, dass die Bank weitere Kündigungen nachgeschoben hätte.

Eliane Weimann bedankt sich bei allen, die ihr zur Seite gestanden haben. Sie wird demnächst wieder bei der Volksbank arbeiten.

CHRISTINA FRANK