Streik der Frühschicht bei Esselte Leitz

Die Lohn- und Gehaltstarife für die Beschäftigten in der Papierverarbeitung sind zum 31. März 2008 ausgelaufen. Seitdem haben zwischen ver.di und dem Arbeitgeberverband hpv mehrere Verhandlungen stattgefunden. ver.di ist mit einer Forderung von acht Prozent mehr Lohn und Gehalt in diese Tarifrunde gegangen und war bereit, dies für 24 Monate abzuschließen. Das letzte Angebot des hpv in den Verhandlungen am 18. April lautete 3,8 Prozent ab 1. April für 13 Monate und 2,2 Prozent ab den 1. Mai 2009 für weitere 12 Monate - macht summa summarum für 2008 lediglich ein Lohnvolumen von 3,5 Prozent. Aus Sicht der Verhandlungskommission war das nicht akzeptabel. Ein weiterer Verhandlungstermin wurde für den 7. Mai vereinbart.

Der Papierverarbeitung geht es wirtschaftlich gut - beim Umsatz und bei der Produktivität sind enorme Zuwächse zu verzeichnen. Auch der hpv bestreitet nicht, dass die durchschnittliche Produktivitätssteigerung bei 5,5 Prozent liegt. Beim letzten, zweijährigen Lohnabschluss mit 1,5 Prozent im ersten und zwei Prozent im zweiten Jahr wurde nicht einmal der verteilungsneutrale Spielraum ausgeschöpft, also die Summe, die sich aus Preis- und Produktivitätssteigerung errechnet. Kräftige Lohnsteigerungen sind daher in der laufenden Tarifrunde überfällig. Um unsere Forderung zu unterstützen, haben sich bundesweit bisher tausende von Kolleg/innen aus mehr als 65 Betrieben an Warnstreiks und Aktionen beteiligt. Auch in Stuttgart gingen Belegschaften vor die Tore. Der Einsatz hat sich gelohnt. Am 7. Mai wurde ein Tarifvertrag abgeschlossen.