Krank werden können wir alle. Dann brauchen wir Krankenhäuser, in denen wir gut versorgt werden. Doch die ver.di-Kolleg/innen in den Krankenhäusern schlagen Alarm. Das Problem, auf das sie aufmerksam machen, betrifft uns alle. Die Krankenhäuser können gestiegene Strom- und Lebensmittelrechnungen nur noch bezahlen, wenn sie dafür Personal abbauen. Dabei haben sie in den vergangenen zehn Jahren bundesweit schon 100000 Beschäftigte abgebaut, obwohl die Patientenzahlen gestiegen sind.

Wie kann ein Krankenhaus unter diesen Umständen mit dem medizinischen Fortschritt mithalten? Wovon soll es neue Geräte anschaffen? Wie soll es die Kranken gut versorgen? Wie kann es genügend Ärzt/innen, Krankenschwestern auf Intensivstationen, im OP und am Bett beschäftigen? Wovon sollen die Beschäftigten in Hol- und Bringediensten, Technik, Küche und Reinigung bezahlt werden? Woher soll das Geld für bessere Heilungsmethoden kommen?

Reiches Land, schlechte Gesundheitsversorgung

Die Krankenhausfinanzierung hat einen Knick. Egal welche Leistungen die Krankenhäuser erbringen, ihre Einnahmen stehen unter einem gesetzlichen Deckel, der seit Jahren nur Steigerungen im Null-Komma-Bereich zulässt. Hinzu kommt, dass die Bundesländer die bauliche Modernisierung der Krankenhäuser nicht ausreichend finanzieren. Das kann nicht so bleiben. Deshalb fordert ver.di in einer bundesweiten Kampagne: "Der Deckel muss weg".

Wird der Deckel nicht gesprengt, trifft das alle Kranken. Dass gesetzlich Versicherte länger auf einen Termin warten als privat Versicherte, kennen wir schon von niedergelassenen Ärzt/innen. Jetzt beginnt diese Entwicklung auch im Krankenhaus. Schwerkranke und alte Menschen leiden bereits heute unter mangelnder Pflege. Das Personal arbeitet gehetzt, die Gefahr von Fehlern steigt. Das Land wird reicher, die Gesundheitsversorgung schlechter - damit finden wir uns nicht ab.

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