TUI-Beschäftigte streiken schwungvoll

Premiere: Rund 350 Beschäftigte von TUI Deutschland sind in Hannover in einen Warnstreik getreten. "Es ist der erste Warnstreik in der Tourismusbranche überhaupt", sagt ver.di-Tarifexpertin Sonja Brüggemeier. Hintergrund: Die Tarifverhandlungen über die Erhöhung der Gehälter für die insgesamt 70000 Beschäftigten in der Tourismusbranche waren nach der dritten Runde bereits Ende September vergangenen Jahres gescheitert. Auch das Schlichtungsverfahren hatte kein Ergebnis gebracht und endete ohne Schlichterspruch.

Im Vorfeld des Ende Juni anstehenden Sondierungsgesprächs wollten die Beschäftigten ein Zeichen setzen und ihrer Tarifforderung Nachdruck verleihen. "Die 1500 Beschäftigten bei TUI Deutschland sind sauer und wollen nicht von der allgemeinen Gehaltsentwicklung abgekoppelt werden", betont Sonja Brüggemeier.

Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat die Erhöhung der Gehälter zum 1. Juli 2007 um 120 Euro brutto im Monat bei einer Laufzeit von 12 Monaten gefordert. Begründung: Die Tourismusbranche steht wirtschaftlich wieder so gut da wie vor dem Anschlag am 11. September 2001.

Das Angebot der Arbeitgeber lag real bei 1,2 Prozent bei einer Laufzeit von 30 Monaten, gleichzeitig soll aber die Wochenarbeitszeit um 1,5 Stunden erhöht werden. Die freiwillige Zahlung der Arbeitgeber in Höhe von drei Prozent ab 1. April 2008 ist tariflich nicht gesichert, somit haben die Beschäftigten darauf keinen Rechtsanspruch. "Dieses Angebot entspricht nicht annähernd den ver.di-Forderungen", kritisiert Brüggemeier.