Ausgabe 01/2009-02
Kurznachrichten
KASSENBEITRAG
Weiter keine Parität
Weil die Bundesregierung die Konjunktur stützen will, wird der Beitrag zur Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) von 15,5 auf 14,9 Prozent gesenkt. Dafür wird der Bundeszuschuss an die GKV in 2009 und 2010 um neun Milliarden Euro erhöht. Dabei werden die Versicherten weiterhin 0,9 Prozentpunkte mehr als die Arbeitgeber tragen. Die SPD wollte zur Parität zurückkehren, die Union aber nicht. "Das unterstreicht, dass es CDU und CSU beim Gesundheitsfonds vorrangig um das Einfrieren des Arbeitgeberbeitrags auf möglichst niedrigem Niveau geht", sagt Herbert Weisbrod-Frey, bei ver.di für Gesundheitspolitik zuständig.
PFLEGE I
DGB für Bürgerversicherung
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) begrüßt den Expertenvorschlag, mit dem sich Pflegebedürftigkeit besser beurteilen lässt und die Anerkennung psychischer und Demenz-Erkrankungen ausgeweitet würde. Zugleich warnt DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach davor, das Leistungsniveau der Pflegeversicherung an anderer Stelle zu senken, um die geplanten Verbesserungen zu finanzieren.
PFLEGE II
Von der Arbeit bedient
Rund 33 Prozent der Krankenschwestern in Deutschland erwägen nahezu täglich die Aufgabe ihres Berufes, 67 Prozent erhalten ebenso fast täglich widersprüchliche Anweisungen für Patienten, wichtige Informationen oft zu spät. 83 Prozent halten die Personalausstattung auf ihrer Station für nicht ausreichend und 43 Prozent würden ihre Angehörigen und Freunde nicht in ihrem Arbeitsbereich versorgen lassen. Dies ist das erste dramatische Zwischenergebnis einer Online-Umfrage des Deutschen Berufsverbands für Pflegekräfte e.V. (DBfK) in Krankenhäusern. Die Ergebnisse der Umfrage aus allen drei Versorgungsbereichen, Krankenhaus, stationäre und ambulante Pflege, werden im April 2009 vorliegen.
KURZARBEIT
Zwangspausen nutzen
Die Bundesagentur für Arbeit unterstützt Menschen in Kurzarbeit, sich beruflich weiterzubilden. Im günstigsten Fall finanziert die Agentur 80 Prozent der Lehrgangskosten durch Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds. Neben allgemeinen Weiterbildungskursen können auch maßgeschneiderte Qualifizierungen beantragt werden.
MIGRANTEN
Kostenlose Lernbausteine
Das Programm "Epitome - Leben und Arbeiten in Deutschland" soll Migranten mit geringer Qualifikation helfen, ihre Berufschancen zu verbessern. Die kostenlosen Lerneinheiten mit Übungen zu Alltagsfragen in Deutschland stehen im Internet. Das DGB-Bildungswerk ist an dem Projekt beteiligt.
BERUFSORIENTIERUNG
Filme zeigen Berufsalltag
Was macht eigentlich ein Altenpfleger oder eine Zupfinstrumentenmacherin? Die Bundesagentur für Arbeit hat kleine Filme ins Internet gestellt, in denen verschiedene Berufsbilder vorgestellt werden.
JUGENDPROGRAMM
Lernen ohne Grenzen
Das EU-Programm "Jugend in Aktion" richtet sich an Menschen zwischen 13 und 30 Jahren aus 31 Ländern und fördert die interkulturelle Bildung durch Begegnungen. Dafür stehen in den Jahren 2007 bis 2013 rund 885 Millionen Euro zur Verfügung. Kommunen, Vereine und Organisationen können damit Projekte für benachteiligte Jugendliche oder den Youthpass finanzieren - ein EU-weit anerkanntes Zertifikat.