Bei den diesjährigen Kommunalwahlen haben mehr als 50 000 Thüringer/innen der rechtsextremen NPD ihre Stimme gegeben. Im Landesdurchschnitt erhielt die NPD damit 3,7 Prozent. Durch den Wegfall der Fünfprozent-Hürde zogen die Vertreter der Rechten in Kommunalparlamente ein. Bei vielen von ihnen handelt es sich um bekannte und teils vorbestrafte Rechtsextremisten, die aus ihrer Gesinnung keinen Hehl machen. Bei der Landtagswahl trat die NPD in allen 44 Landtagswahlkreisen mit eigenen Direktkandidat/innen an und erhielt landesweit 4,3 Prozent der Zweitstimmen. Diese Wahlergebnisse machen in Zahlen aufs Neue deutlich, was seit Jahren erkennbar ist. Aufklärung und Bündnisse gegen Rechts sind notwendig: Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, wie verbreitet rechtes Gedankengut in unserer Gesellschaft mittlerweile ist. So zeigt etwa der Thüringenmonitor - jährlich von der Landesregierung in Auftrag gegeben -, dass etwa die Hälfte der Befragten meint, Deutschland sei "überfremdet". Das proklamierte Schreckgespenst einer kapitalistischen Globalisierung lässt die NPD noch lauter nach Abschottung und Standortnationalismus rufen. In der Folge drohen Ausgrenzung und verschärfter Konkurrenzkampf statt Solidarität. Eine Bewältigungsstrategie für die Finanzkrise, die die Krisenlasten auf die abhängig Beschäftigten wälzt und durch verschärften Sozialabbau finanziert wird, trägt abermals zur gesellschaftlichen Spaltung bei und provoziert womöglich menschenfeindliches Denken und Handeln. Gründe genug für ein Bündnis demokratischer Gruppen, dem ver.di angehört. Sie organisieren auch in diesem Jahr einen antirassistischen und antifaschistischen Ratschlag in Thüringen. Bereits zum 19. Mal sollen damit mehr Möglichkeiten und Anlaufpunkte geschaffen werden, sich zu informieren, zu diskutieren und zu streiten, sich auszutauschen, zu vernetzen und aktiv zu werden.