1000 Protestpostkarten für die Geschäftsführung des Lebensmitteldiscounters Lidl, weitere 1300 für die des Textildiscounters KiK - mit zwei Aktionen haben ver.di und die Kampagne "Saubere Kleidung" im Oktober auf die anhaltenden Missstände bei der Produktion von Billigtextilien hingewiesen. Unterschrieben waren die Postkarten von Kund/innen und Unterstützer/innen aus ganz Deutschland. Sie fordern darauf "Discounter überwachen". Die Kampagne für Saubere Kleidung kritisiert schon seit langem die Verletzung von internationalen Arbeits- und Sozialstandards in der Lieferkette großer Discountkonzerne.

Faire Preise, gerechte Löhne

Vor der Lidl-Konzernzentrale in Neckarsulm (Baden-Württemberg) wurden die Karten an ein 400 Meter langes Band gehängt. Die Aktion war ebenso von Großpuppen begleitet wie die vor der KiK-Geschäftsstelle in Bönen (Nordrhein-Westfalen). "Wir fordern von der Konzernleitung eine Veränderung ihrer Einkaufspraxis", sagt Gisela Burckhardt von der Kampagne für Saubere Kleidung. Lidl wie KiK müssten faire Preise zahlen, damit auch gerechte Löhne für Näherinnen gezahlt werden könnten. "Aber auch für die Verkäuferinnen hierzulande müssen faire Arbeitsbedingungen hergestellt werden", so Burckhardt.

Sie fordert, dass der Verhaltenskodex des Konzerns nicht nur auf dem Papier stehe, sondern in den Herstellerbetrieben auch umgesetzt werde. Dazu seien unabhängige, externe Kontrollen nötig. Notwendig sei auch mehr Transparenz, bislang halte der Konzern geheim, von wem und woher Waren bezogen würden. Wissenschaftliche Untersuchungen in Bangladesch konnten allerdings massive Arbeitsrechtsverletzungen in Fabriken belegen, aus denen Lidl Ware bezieht. red

Mehr Informationen: www.sauberekleidung.de