DRUCKINDUSTRIE | Erneut hat ver.di Anfang November in der Stadthalle Rüsselsheim gegen Tarifflucht in der hessischen Druckindustrie protestiert. Die Kritik richtete sich gegen das Vorgehen des Darmstädter Echos und der Mainzer Allgemeinen Zeitung, die im Herbst 2010 ein gemeinsames Druckzentrum eröffnen. Beide Zeitungsverlage entlassen mehr als 400 Beschäftigte, die sich lediglich um einen der 200 Arbeitsplätze bewerben können. Im neuen Druckzentrum soll der Tarifvertrag der Druckindustrie nicht mehr gelten. ver.di hat die Geschäftsleitungen aufgefordert, die Beschäftigten zu übernehmen, den Tarifvertrag anzuerkennen und keine Leiharbeiter einzusetzen. Die Gewerkschaft fürchtet Auswirkungen auf die tarifgebundenen Betriebe wie Societäts-Druckerei in Mörfelden (FAZ, Frankfurter Neue Presse) und das Druck- und Verlagshaus in Neu-Isenburg (FR).


Hohe Verluste

ZEITUNGEN | Nach Informationen von Spiegel online befürchtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung durch den Anzeigenrückgang in diesem Jahr einen Verlust im hohen einstelligen Millionenbereich. Wie es heißt, schließe die FAZ betriebsbedingte Kündigungen in nennenswertem Umfang aus. Bereits im Herbst 2008 war ein Einstellungsstopp beschlossen worden. Frankfurter Rundschau und Handelsblatt haben in den vergangenen zwölf Monaten 6,5 Prozent ihrer Abonnenten verloren.


Aktive Mittagspause

KRANKENHÄUSER | Mehr als 6000 Beschäftigte an den Krankenhäusern in Frankfurt, Wiesbaden, Fulda, Offenbach, Hanau, Kassel, Hersfeld und Wetzlar haben sich Mitte November an Protestaktionen beteiligt. Betroffen waren rund 200 Häuser. ver.di will mit dieser Aktion auf die schlechte Finanzlage des deutschen Gesundheitswesens insgesamt und insbesondere der Krankenhäuser aufmerksam machen. Ziel der "aktiven Mittagspause" war es, dass die Versichertengelder für zusätzliche Stellen und Tariferhöhungen verwandt werden, damit sowohl Qualität als auch Quantität in der Versorgung gewährleistet werden.


Autorenlesungen

SCHRIFTSTELLER| Auch im Schuljahr 2009/2010 bietet der hessische Verband deutscher Schriftsteller (VS) den Wiesbadener Schulen die Möglichkeit, Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus Hessen für Autorenlesungen zu Gesprächen und Werkstätten einzuladen. Im letzten Jahr war das Angebot auf ein riesiges Interesse seitens vieler Schulen und Lehrer gestoßen. Die Reaktion auf die Ausschreibung des Projekts zum Beginn des Schuljahrs bezeichnet der VS als "überwältigend".


Wirkung erzielt

FRAPORT| Eine Streikandrohung von ver.di Mitte November hat bereits nach wenigen Tagen zu einer schnellen Einigung mit dem Vorstand der Fraport AG am Frankfurter Flughafen geführt. Durch die Vereinbarung eines Gesamtpakets sollen der Bereich der Bodenverkehrsdienste in der Muttergesellschaft gehalten, weitere Ausgründungen verhindert, Einstellungen wieder ermöglicht und alle Fraport-Beschäftigten vor betriebsbedingten Kündigungen bis Ende 2018 geschützt werden. Zudem gibt es eine Vielzahl von Einzelbestimmungen etwa zur Übernahme von Azubis, Regelungen zur Altersteilzeit oder Zeitwertkonten. Dieser Zukunftsvertrag soll bis Ende 2018 laufen. ver.di Hessen befragt zur Zeit die Mitglieder dazu.