Christoph Frey

ver.di PUBLIK | Herzlichen Glückwunsch auch von uns zur Wahl als Vorsitzender der DGB-Region München. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit. Du trittst im Alter von 33 Jahren in die großen Fußstapfen deines Vorgängers Helmut Schmid. Wie fühlst du dich dabei?

CHRISTOPH FREY | (lächelt amüsiert): Bärenstark.

ver.di PUBLIK | Welche Rolle soll der DGB im Ballungsraum München künftig einnehmen?

FREY | Die Aufgabe des DGB ist es, die Interessen der Mitglieder in der Region zu bündeln und die politischen Entscheidungsträger in unserem Sinne positiv zu beeinflussen. Ziel ist es, möglichst viele Kolleginnen und Kolleginnen als aktive Mitstreiter zu gewinnen. Eines muss für die Menschen in unserer Region klar sein: Wenn es um Arbeitnehmerinteressen geht, sind wir die Nummer 1! Ich denke, das überzeugt auch bei der Mitgliedergewinnung.

ver.di PUBLIK | Die DGB-Region München ist seit November 2009 größer geworden. Für welches Gebiet bist du denn jetzt zuständig?

FREY | Das Gebiet umfasst das Stadtgebiet München und die zwölf umliegenden Landkreise, von Moosburg bis Garmisch-Partenkirchen, von Landsberg bis Ebersberg.

ver.di PUBLIK | Was sind die Themen, die du im ersten Jahr deiner Amtszeit angehen willst?

FREY | Gute Arbeit, Solidarität und soziale Gerechtigkeit. Das klingt erst einmal allgemein und wenig greifbar. Aber die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise, gepaart mit einer konservativ-marktradikalen Bundesregierung, rütteln an den Grundfesten unseres Sozialstaates. Wir müssen für Alternativen werben und sie anpacken. Dies gilt auch für regionale Themen wie den Arbeitsmarkt, bezahlbaren Wohnraum und Mobilität von Arbeitnehmern.

ver.di PUBLIK | Münchner Zeitungen haben spekuliert, du könntest auch ein künftiger OB-Kandidat in Nachfolge von Christian Ude werden. Ist da was dran?

FREY | Ich habe gelernt, dass jede ausführlichere Antwort zu diesem Thema nur Spielraum für Interpretationen liefert. Deshalb ganz kurz: Nein. Definitiv nicht. Volle Kraft für den Deutschen Gewerkschaftsbund.

ver.di PUBLIK | Auf was freust du dich am meisten?

FREY | Ich freue mich auf sichtbare und spürbare gewerkschaftliche Erfolge. Damit erreichen wir alle, jede Kollegin und jeden Kollegen, mehr als wir manchmal selbst wahrnehmen oder vermuten.

Interview: Heinrich Birner