Sozusagen analog zum Analogkäse, also dem Käse, der so aussieht wie Käse, aber keiner ist, gibt es nun auch noch den Klebeschinken, der etwa in Gestalt eines "Delikatess-Nussschinkens" zum Kaufen verführt, aber innen komplett verleimt ist. Angeblich sind es lauter kleine Fleischbrocken, die da dank des unaufhaltsamen technischen Fortschritts in der Lebensmittelindustrie zu einem runden, schönen Ganzen verklebt werden. Da bekommt die verlockende Bezeichnung "Kochschinken handgeknüpft" doch einen ganz neuen Beigeschmack. Fragt sich bei dieser Gelegenheit nämlich zum Beispiel, wo eigentlich das ganze Gammelfleisch geblieben ist, das doch erst kürzlich noch - pardon - in aller Munde war. Lange nichts mehr davon gehört. Verklebt und aufgehübscht zu einem verlockenden Lachsschinken? Kann sein, kann nicht sein - wer weiß das schon. Auf den Verpackungen der diversen Schinkenkreationen steht jedenfalls so gar nichts Erhellendes drauf - da ist das Verbraucherschmutzministerium vor. Damit es uns besser schmeckt. Maria Kniesburges