Letztens hat die Firma Breuninger bei einem Wettbewerb das Gütesiegel als viertbester Arbeitgeber in Stuttgart erhalten. Überschrift des Artikels in der Stuttgarter Zeitung: "Orientierung am Mitarbeiter zeichnet die Gewinner aus".

Entgegen dieser Auszeichnung häufen sich die Beschwerden von Beschäftigten. So verweigert Breuninger häufig Frauen, die aus dem Erziehungsurlaub zurückkehren, erziehungsfreundliche Arbeitszeiten. Der Druck auf ältere Beschäftigte nimmt seit Jahren zu. Breuninger ist bereits seit Jahren tariflos und hat seinen Beschäftigten die 40-Stunden-Woche aufgezwungen.

Vom Betriebsrat können die meisten Beschäftigten keine Unterstützung erwarten. Es ist wohl einzigartig, dass der Pressesprecher, in der Regel ein leitender Angestellter, gleichzeitig Betriebsratsvorsitzender ist.

Erstmals regt sich dagegen größerer Widerstand. Auf der ver.di-Liste kandidieren zehn Kolleginnen und Kollegen für den Betriebsrat. Damit haben die Beschäftigten eine echte Alternative. Es dürfte wohl kein Zufall sein, dass die Listenführerin zwei Tage nach Ausschreiben der Wahlen die Kündigung bekommen hat. Die ist jedoch nicht zulässig, weil Kandidat/innen für die Betriebsratswahlen besonders geschützt sind. Die Kollegin hat mit Hilfe ihrer Gewerkschaft ver.di Kündigungsschutzklage eingereicht. Die Kolleginnen und Kollegen, die auf der ver.di-Liste kandidieren, sind fest entschlossen, sich nicht einschüchtern zu lassen. Wir wünschen ihnen ein gutes Ergebnis bei der Betriebsratswahl.

Bezirk Stuttgart