Ausgabe 05/2010
Kurznachrichten
KOMMUNEN | Tiefe Schlaglöcher in den Straßen; Kindergärten, die früher schließen; verriegelte Bibliotheken und Schwimmbäder - Deutschlands Städten und Kommunen geht das Geld aus, das ist nicht zu übersehen. Aber es ist noch nicht sichtbar genug: Schreiben Sie es auf, zücken Sie Ihr Handy und schicken Sie uns Handyfotos oder Mini-Videoclips, die zeigen, wie der Sparzwang Ihrer Kommune das öffentliche Leben stört. Ihre Beiträge schicken Sie bitte an: gerechtgehtanders@verdi.de oder Redaktion ver.di PUBLIK, Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Warnstreiks in Augsburg
DRUCKINDUSTRIE | Die Geschäftsleitung des Augsburger Druck- und Verlagshauses (ADV) ist seit 1. März Mitglied im Verband der bayerischen Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie und will die Drucktarife nicht mehr anwenden. Dagegen protestierte die Belegschaft mit zwei Warnstreiks. Für sie bedeutet der Wechsel eine Lohnkürzung um 20 Prozent. Ein Schicht-arbeiter würde bis zu 700 Euro brutto im Monat weniger verdienen. In drei Verhandlungen mit der betrieblichen Verhandlungskommission verlangte der Arbeitgeber zusätzlich drei unbezahlte Stunden Mehrarbeit pro Woche. Der Betriebsrat hat die Zustimmung zum Tarifwechsel verweigert. Zum Augsburger Druck- und Verlagshaus gehört auch Schoder Druck im bayerischen Gersthofen. Durch einen Aushang wurde die Belegschaft Ende März 2010 darüber informiert, dass der Arbeitgeber nur noch ohne Tarifbindung Mitglied im Arbeitgeberverband Druck ist. Anschließend erfuhren ver.di und der Betriebsrat, dass die Geschäftsleitung diesen Schritt schon im Juni 2003 vollzogen hat. Die Beschäftigten fallen damit nicht mehr unter den Schutz der Drucktarifverträge.