Einkommen steigen

INDUSTRIE | Um 1,3 Prozent steigen zum 1. November die tariflichen Einkommen der rund 100000 Beschäftigten der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie, und zwar tabellenwirksam, also dauerhaft. Diese Erhöhung ist die erste von drei Stufen, die ver.di im Mai dieses Jahres gegenüber dem Arbeitgeberverband HPV durchgesetzt hat. Die nächste Einkommenssteigerung um weitere 1,5 Prozent folgt zum 1. Mai 2011. Zum 1. März 2012 gibt es wiederum 1,3 Prozent mehr.

Kündigung einer Betriebsrätin

BAUER-VERLAG | Die Bauer Media Group will Kersten Artus, Vorsitzende des Betriebsrats der Bauer Programm GmbH und Konzernbetriebsratsvorsitzende der Yvonne Bauer Redaktions KG, fristlos entlassen. Der Betriebsrat hat die Zustimmung zur Entlassung verweigert. Der Vorwurf lautet: Artus melde sich nicht immer korrekt für "angeblich erforderliche Betriebsratsarbeit" ab. Letzter Anlass war ihre Teilnahme an einer Sitzung des ver.di-Landesbezirksvorstands Hamburg/Nord. Sie ist seit 28 Jahren als Redakteurin für Bauer tätig, engagiert sich ehrenamtlich in ver.di-Vorständen und ist Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft. Bauer hatte schon mehrfach versucht, engagierte Betriebsräte zu entlassen und scheiterte damit meist vor Gericht.

Für künftige Tarifverträge

FLUSSKREUZFAHRT | Vier-Bett-Kabinen ohne Fenster, 17 Stunden Arbeit pro Tag, zehn Monate ohne freien Tag: Die Arbeitsbedingungen im Gastronomie- und Hotelbereich von Flusskreuzfahrtschiffen seien oft unmenschlich, so Myriam Chaffart von der Europäischen Transportarbeiter-Föderation ETF. Die meisten Beschäftigten kommen aus europäischen Nicht-EU-Ländern oder Asien, aus Angst um den Job beschweren sie sich nicht. Zudem sind viele Schiffe zum Beispiel in Malta registriert und unterliegen nicht dem deutschen Arbeitsrecht. "Das alles führt zu enormen Gewinnspannen bei den Reedereien", sagt ver.di-Sekretär Torben Seebold. Er und Chaffart besuchten im Oktober die Besatzungen von Luxusschiffen an Rhein und Donau, um Informationen zu sammeln, die als Grundlage für künftige Tarifverhandlungen dienen können.