Mit ihrem dritten Warnstreik konnten die Beschäftigten des Werks München-Oberschleißheim von TSB Tiefdruck Schwann-Bagel am 9. September immerhin einen Teilerfolg erreichen. Geschäftsführer Udo Bogner bot ver.di an, dass das Werk der vollen Tarifbindung unterliegen soll, wenn im Gegenzug die Friedenspflicht wieder hergestellt wird. "Der Streik fand in der Belegschaft viel Unterstützung", sagt Sabine Pustet, ver.di-Gewerkschaftssekretärin in Oberbayern. "Sogar Schichtführer haben sich daran beteiligt."

Die Forderungen

Die Beschäftigten hatten sich gegen die Folgen einer Abspaltung gewehrt. Der Arbeitgeber will das Werk in Oberschleißheim mit 166 Beschäftigten in die neue Gesellschaft Bruckmann Tiefdruck übergehen lassen, die ursprünglich nicht tarifgebunden sein sollte. Die betriebliche Tarifkommission fordert neben der jetzt durchgesetzten Tarifverbindung auch Abfindungen im Fall von betriebsbedingten Kündigungen. Denn nach ver.di-Informationen ist die neue Firma Bruckmann Tiefdruck eine vermögensarme Gesellschaft und beim Erhalt von Aufträgen völlig von der Tiefdruck Schwann-Bagel abhängig. Deshalb wird befürchtet, dass das Werk in Insolvenz geraten könnte oder bei Kündigungen nicht genügend Mittel für angemessene Abfindungen vorhanden sein könnten. Darum ist ein weiteres Ziel, jetzt durchzusetzen, dass auch die TSB für die Abfindungen haftet, und dass Abfindungen und Entschädigungen gezahlt werden, falls die neue Gesellschaft in Insolvenz gehen sollte und die Kündigungsfristen deshalb verkürzt wären. "Darüber verhandeln wir noch", sagt Sabine Pustet. sil