Schulterschluss

STREIKS | "Zusammen sind wir mehr." Unter diesem Motto haben sich am 28. Februar in Darmstadt rund 2000 Streikende der Telekom in Hessen versammelt (mit Unterstützung aus Mainz und Worms), gemeinsam mit Landesbeschäftigten aus Regierungspräsidium, Staatstheater und Straßenmeistereien. Jürgen Bothner, der Leiter des Landesbezirks Hessen, kritisierte die Arroganz der Arbeitgeber und rief die Streikenden dazu auf, weiterhin für ihre berechtigten Forderungen zu demonstrieren.

Thomas Müller, Leiter des Fachbereichs TK/IT in Hessen, bezeichnete das bisherige Angebot der Telekom als Betrug angesichts der hervorragenden Zahlen, wie sie gerade erst auf der Bilanzpressekonferenz der Öffentlichkeit präsentiert worden waren. In einer Büttenrede in Vorbereitung auf Fastnachtstage lief er zur Hochform auf: "Wir woll'n heut' warne', sind im Streik, wir sind ganz viele, sind net feig, von hier und heute, Völker hört, unser Signal zum Stellenwert." Gemeint ist der Stellenwert der Beschäftigten bei der Telekom, der beim Management wohl missachtet wurde. ver.di fordert eine Anhebung der Gehälter um 6,5 Prozent, zur Stärkung der unteren Einkommen um mindestens 170 Euro monatlich, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

In Wiesbaden, Frankfurt, Gelnhausen und Kassel fanden am gleichen Tag zentrale Kundgebungen von Landesbediensteten statt, zu denen erstmals auch Beamte aufgerufen waren. Hier hat ver.di in der Tarif- und Besoldungsrunde eine Erhöhung der Tabellenwerte um jeweils 50 Euro und anschließend eine lineare Steigerung um drei Prozent gefordert.


Teilnahme erwünscht

LUFTHANSA TECHNIK | Am 28. April um 15.15 Uhr findet eine ver.di-Mitgliederversammlung bei der Lufthansa Technik am Frankfurter Flughafen im Sitzungsraum des Betriebsrates (5.Stock) statt. Auf der Tagesordnung steht die Wahl der Mitglieder der Tarifkommission. Eine rege Teilnahme ist erwünscht.


Anders denken

FRAUENKONFERENZ | Anfang Februar haben sich 53 Delegierte im Frankfurter Gewerkschaftshaus getroffen, um die Frauenpolitik der vergangenen Jahre zu bilanzieren. Als Gastrednerin war die Marburger Professorin Ingrid Kurz-Scherf geladen. Sie empfahl, den Zusammenhang von Arbeit und Leben endlich ökonomisch anders zu denken. Die traditionelle Industriearbeit dürfe nicht mehr zentrales Bewertungskriterium sein. Zentral sei die Dienstleistungsarbeit, die neben dem Verhältnis von Arbeitgebern und Arbeitnehmern auch den Bereich der Familiensorge umfasse. Da diese Bereiche aber hauptsächlich an Frauen delegiert seien, werden ihre gesellschaftliche Relevanz gering geschätzt. (Ein ausführlicher Bericht über die Konferenz folgt).


Mehr Geld

EINZELHANDEL | Anfang Februar haben in Frankfurt am Main die Tarifverhandlungen für die rund 156000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten des Hessischen Einzel- und Versandhandels begonnen. ver.di hat die Lohn- und Gehaltstarifverträge zum 31. März 2011 gekündigt. Gefordert wird eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um sechs Prozent, mindestens jedoch 120 Euro, Darüber hinaus fordert ver.di für den Einsatz von Leiharbeitskräften gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Wie der zuständige Fachbereichsleiter Bernhard Schiederig erläutert, muss sich der Aufschwung auch im Lohn der Beschäftigten widerspiegeln.