Ausgabe 06/2011
Nachsitzen für die Arbeitszeit
Zwei Mal mussten die Delegierten ran und die Themen festlegen
Eine Stunde zu spät, und Winfried Kretschmann knapp vor Nils Schmid. So kamen die beiden Spitzenkandidaten bei der ver.di-Landesbezirkskonferenz in Pforzheim zur Podiumsdiskussion. Wohl niemand im Saal ahnte wirklich, dass die beiden eine Woche später in der gleichen Reihenfolge die Landtagswahl gewinnen würden, deren Schatten die Eröffnung der Konferenz prägte. Nach dem Mittagessen ging es dann um ver.di: Neuwahlen der haupt- und ehrenamtlichen Spitze und die Beratung von über 160 Anträgen standen auf dem Programm der zweitägigen Konferenz.
Mittelpunkt der Antragsberatung war die Arbeitszeitpolitik. Die Konferenz verabschiedete dazu einen Leitantrag: ver.di im Land will die Diskussion über Arbeitszeitverkürzungen in den nächsten Jahren zu einem Schwerpunkt machen. Eine Woche nach der Katastrophe in Japan war die Zukunft der Atompolitik ein weiterer Beratungsschwerpunkt. Beeindruckend: Atomkraftgegner unter den Delegierten formulierten gemeinsam mit den Beschäftigten aus der Kernkraft eine Resolution, die den schnellstmöglichen Ausstieg forderte, ohne die betroffenen Kolleginnen und Kollegen im Regen stehen zu lassen.
Breit und ausführlich wurde auch über zahlreiche andere Themen diskutiert, und bald war klar: Ohne Nachsitzen geht es nicht. Deshalb wurde die Antragsberatung am 5. Mai in Stuttgart auf einer außerordentlichen Konferenz fortgesetzt. Und mündete dann in eine Geburtstagsparty (siehe Artikel auf dieser Seite).
Der neue Landesbezirksvorstand hat sich inzwischen konstituiert. Damit ist die ehren- und hauptamtliche Spitze von ver.di Baden-Württemberg für die nächsten vier Jahre fast komplett. Als Vorsitzende des ver.di-Landesbezirksvorstandes, dem höchsten ehrenamtlichen Gremium, wurde Gitta Süß-Slania aus Mannheim wiedergewählt. Mit ihr im Präsidium sind erneut Hanne Walz aus Heilbronn und Günter Neidlein, Stuttgart.