Von Thomas Voß

Es ist eine alte gewerkschaftliche Weisheit: Menschen schließen sich zusammen, gehen gemeinsam vor. Nur so entwickeln sie die Stärke, die sie brauchen, um ihre Interessen auch wirksam durchsetzen zu können. ver.di führt Tarifverhandlungen dort, wo die Beschäftigten sich gewerkschaftlich organisieren und damit der Gewerkschaft den Verhandlungsauftrag geben. Und es sind die Mitglieder von ver.di, die das Vorgehen bestimmen: vom ersten Gespräch über Anliegen und Möglichkeiten bis hin zur Entwicklung der Forderung und zu der Frage, ob es einen Erzwingungsstreik geben muss.

Je mehr Mitglieder, desto größer sind die Legitimation der Verhandlungsführer/innen und natürlich auch die Erfolgsaussichten. ver.di verhandelt nicht, wenn aufgrund viel zu weniger Mitglieder keine Legitimation, keine Stärke erreicht werden kann und die Mehrheit der betroffenen Beschäftigten offenbar nicht interessiert ist.

Diesem Grundsatz folgend haben wir inzwischen in einigen Bereichen beachtliche, ja zum Teil auch herausragende Erfolge erzielt. In doppelter Hinsicht: Wir konnten erheblich mehr Menschen als zuvor davon überzeugen, dass es für sie wichtig ist, sich in ver.di zu organisieren, aktiv mitzuwirken bei der Durchsetzung ihrer Anliegen und Interessen. Und wir konnten tarifpolitische Erfolge erzielen, weil wir mit mehr Mitgliedern aus einer Position der Stärke heraus agieren konnten.

Daher werden wir unsere Anstrengungen in dieser Richtung verstärken, den Ansatz der bedingungsgebundenen Tarifarbeit noch weiter propagieren und in noch mehr Betriebe und Einrichtungen tragen. Selbstverständlich passen wir uns den jeweiligen Bedingungen an, aber unser erfolgreicher Ansatz bleibt: Wir verhandeln Tarife dort, wo wir als ver.di auch zahlreiche Mitglieder haben.