Liebe Leserin, lieber Leser,

es kommt in diesen Tagen ja so manches grotesk daher - nahezu unglaublich, aber leider wahr. Im hessischen Bad Wildungen haben Beschäftigte der Wicker-Kliniken am 2. November gestreikt und sich im noblen Bad Homburg zum Protest vor der Spielbank versammelt. Denn auch mit der verdient Klinikinhaber Wicker sein Geld. Die Beschäftigten in seinen Kliniken wollen einen Tarifvertrag und höhere Löhne, die ganz erheblich unter dem Branchenniveau liegen. Ihr Protest hat immerhin zu einer ersten Reaktion geführt: Die Geschäftsleitung will verhandeln, allerdings erst ab August 2013. Jawohl, 2013, die meinen das ernst. Und wir bleiben dran - Seite 4.

Schnelleren Erfolg haben die Inspektoren der Internationalen Transportarbeiter-Föderation erzielt, die auch in ihrer diesjährigen Aktionswoche mit ehrenamtlichen ver.dianern unangekündigt auf Schiffen aufgetaucht sind, die unter Billigflagge fahren. Neben mehreren Tarifverträgen haben sie erreicht, dass 71.000 Euro Heuer nachgezahlt werden müssen. Glückwunsch! - Reportage Seiten 12 und 13.

Von Krisentreffen zu Krisengipfel, die Summen werden immer höher. Den Menschen in Europa werden gigantische Kürzungsprogramme verordnet, gleichzeitig werden Rettungsschirme aufgespannt, die jetzt womöglich auf Billionenhöhe "gehebelt" werden sollen, wie es heißt. An all dem verdienen weiter die Finanzspekulanten, denen die Politik ja sozusagen grenzenlose Freiheit in ihrem verheerenden Tun garantiert. Wie das alles geht - Interview Seite 11 und Leitkommentar Seite 15.

Ein schöner Erfolg ist den Kolleginnen und Kollegen bei der Deutschen Post AG gelungen. Sie haben einen Tarifvertrag zum alters- und alternsgerechten Arbeiten erstritten, inklusive Altersteilzeit mit einer Rente ohne Abschläge - mehr in unserem Generationen Spezial, Seiten G1 bis G8.

Die nächste ver.di PUBLIK erscheint Mitte Dezember. Bis dahin Ihnen und Euch eine gute Zeit!

Maria Kniesburges, CHEFREDAKTEURIN DER VER.DI PUBLIK