Beschäftigungskrise droht

ILO | In ihrem neuen Arbeitsmarktbericht, der Ende Oktober erschienen ist, hat die Internationale Arbeitsorganisation ILO vor einer erneuten Beschäftigungskrise und sozialen Unruhen gewarnt. Die Weltwirtschaft stehe am Rande einer neuen und noch tieferen Arbeitsmarktrezession, so die Prognose der ILO. Laut "World of Work Report 2011" verzögert sich die globale wirtschaftliche Erholung. In fast zwei Dritteln aller Industrieländer und der Hälfte der Entwicklungs- und Schwellenländer habe sich daher die Beschäftigungssituation wieder verschlechtert. In 45 von 118 untersuchten Ländern bestehe zudem ein erhöhtes Risiko sozialer Unruhen, ergaben Berechnungen der ILO.


Solidarität mit Redakteuren

FRANKREICH | Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di hat den Kolleginnen und Kollegen des französischen France Soir im Abwehrkampf gegen die angekündigte Umwandlung der Zeitung in ein reines Online-Magazin und gegen massiven Stellenabbau ihre Solidarität versichert. Die dju erklärt: "Ihr wehrt Euch vollkommen zu Recht gegen eine fortschreitende Zerstörung unserer europäischen Medienlandschaft, die mit der Zerstörung von Arbeitsplätzen einhergeht. Für diesen Abwehrkampf wünschen wir Euch Erfolg, Kraft und Durchhaltevermögen." Mit Bezug auf die Situation in Deutschland heißt es in dem Schreiben weiter: "Wir stehen voller Verständnis an Eurer Seite - gerade auch nach den Abwehrkämpfen, die wir in diesem Sommer hierzulande führen mussten, als die Zeitungsverleger durch Einführung von Billigtarifen für Jungjournalisten das Berufsbild und die Perspektiven der kommenden Journalisten-generationen zerstören wollten."


Verhaftungen bei Protestdemo

GROSSBRITANNIEN | Am 6. November haben 200 Menschen vor dem britischen Parlament in London demonstriert, um gegen die Macht der Finanzwelt zu protestieren. Die Gruppe "Besetzt die Londoner Börse" campiert seit Mitte Oktober vor der St. Pauls-Kathedrale in der Hauptstadt. Ein Teil eines Demonstrationszuges der Gruppe zog statt - wie ursprünglich geplant - zum Trafalgar Square zum Parlamentsgebäude. Die Polizei wollte sie zurückdrängen und nahm neun Menschen fest. Zur Begründung erklärte sie, die Demonstration sei nicht genehmigt gewesen. Die Gruppe "Besetzt die Londoner Börse" wies den Vorwurf zurück. Die Genehmigung habe vorgelegen.


Millionen Arbeitslose ohne Unterstützung

USA | Die meisten Erwerbslosen in den USA bekommen zurzeit vom Staat keine Arbeitslosenunterstützung mehr, weil sie schon zu lange keinen Job mehr haben. Anfang 2010 haben noch 75 Prozent der Erwerbslosen Unterstützung erhalten, zurzeit sind es jedoch nur noch 48 Prozent. Das bedeutet, dass fast ein Drittel der 14 Millionen Arbeitslosen seit einem Jahr oder länger keinen Arbeitsplatz mehr hat. Der US-Kongress will noch in diesem Jahr darüber entscheiden, ob die auf 99 Wochen ausgeweitete Bezugsdauer in den am meisten betroffenen Bundesstaaten verlängert werden soll.


Internationale Kampagne

UNI GLOBAL | Der Internationale Gewerkschaftsdachverband UNI Global Union ruft alle Gewerkschafter/innen dazu auf, die internationale Kampagne zu Gunsten der Beschäftigten bei T-Mobile USA zu unterstützen. Es geht um die Forderung der Beschäftigten, frei, ohne Repressalien und Ängste einer Gewerkschaft beitreten zu können. 10 000 Unterstützer/innen werden gebraucht. Eine Online-Petition an René Obermann, den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Telekom AG, steht auf der Website der UNI.

www.uniglobalunion.org

www.labourstart.org/cgi-bin/solidarityforever/show_campaign.cgi?c=1093