Geschäftsführer der Bettenwelt muss gehen

Homberg/Efze | Der bisherige Geschäftsführer der Firma Bettenwelt, Kay Sievers, wird seine Tätigkeit in Homberg/Efze nicht weiter fortführen. Sein Vertrag wurde nicht verlängert. Sievers hatte sich besonders durch Schikanen und Prozesse gegen Betriebsratsmitglieder hervorgetan. Vor dem Arbeitsgericht und nun auch im Konzern ist er gescheitert. Wie ver.di PUBLIK berichtete, hatte er in der Vergangenheit versucht, Personalkosten auf teilweise dubiose Art zu reduzieren. Unter ihm schrumpfte die Stammbelegschaft, prekäre Beschäftigungen wurden ausgeweitet. Über Werkverträge wurden Firmen beauftragt, die ihrerseits über Subunternehmen Arbeitskräfte zu Dumpinglöhnen beschäftigten. Im November 2010 hat der Zoll eine Razzia bei Bettenwelt vorgenommen, da der Verdacht auf Schwarzarbeit und Steuer- beziehungsweise Sozialversicherungsbetrug im Raum stand.


Beschäftigte bei Dierichs Druck setzen Warnstreiks fort

Kassel | Die Beschäftigten der Druckerei Dierichs Druck und Medien sind Anfang November zum dritten Mal in einen Warnstreik getreten. Die Kasseler Druckerei, stellt mit rund 300 Beschäftigten, darunter über 100 Leiharbeiter, für zahlreiche Fremdkunden im Rollen- und im Bogensoffsetdruck Zeitschriften, Zeitungsprodukte, Prospekte, Kataloge und Telefonbücher her. Sie hat seit der Kündigung des Haustarifvertrags im Jahr 2006 unbezahlte Arbeitszeitverlängerungen und Lohnkürzungen bei der Belegschaft durchgesetzt. Nach Angaben des ver.di-Fachbereichsleiters Manfred Moos ist mit weiteren Arbeitsniederlegungen zu rechnen, wenn es zu keiner Einigung über den Abschluss eines Tarifvertrags komme.


Hessische Schriftstellerin mit Förderpreis ausgezeichnet

Frankfurt | Ende November wurde der Renate Chotjewitz-Häfner-Förderpreis im Rahmen einer Lesung im Mouson-Turm in Frankfurt verliehen. Zweimal pro Jahr, am Geburtstag und am Todestag der Stifterin, geht die Auszeichnung an Autorinnen aus dem Raum Frankfurt. Erste Trägerin des Förderpreises ist Anna Rheinsberg. Sie wurde 1956 in Hermsdorf im Norden Berlins geboren. Mit 23 Jahren veröffentlichte sie 1979 ihren ersten Gedichtband Marlene in den Gassen. Ihr Germanistikstudium schloss sie ab mit einer Arbeit über Claire Goll. Die Autorin lebt heute in Marburg an der Lahn. Die Stifterin war eine engagierte Gewerkschafterin und Vorsitzende des Verbandes Deutscher Schriftsteller (VS) in Hessen.


Mindestens 15 Euro pro Stunde für Bus- und S-Bahn-Fahrer

Nahverkehr | ver.di Hessen will, dass Bus-und Schienenbahnfahrern im öffentlichen Nahverkehr mindestens 15 Euro pro Stunde gezahlt werden. Das komme einer gerechten Vergütung für Qualifikation, Arbeitszeiten, Risiko und Verantwortung näher. Der Beruf des Bus- und Schienenbahnfahrers ist Facharbeit. Die Arbeitsbedingungen sind hart. Viele Linienfahrer arbeiten auch an Wochenenden und Feiertagen rund um die Uhr. 14-Stunden-Schichten sind üblich. Kurze Standzeiten werden gesammelt und kommen als unbezahlte Pause in Abzug. Ein Toilettengang oder Mittagessen sind oft unmöglich. Reisebusfahrer sind noch schlechter dran. Sie müssen permanent in höchster Konzentration und mit hoher Verantwortung arbeiten. Die Bezahlung dagegen ist mies. Es kann vorkommen, dass die Beschäftigten auf Hartz-IV-Niveau landen.