Klar, wenn - wie in diesen Tagen - ein Politik-Star oder -Sternchen nach dem anderen ertappt wird, weite Teile seiner Doktorarbeit schnöde abgeschrieben zu haben, dann muss etwas geschehen. Nein, nicht, was Sie jetzt denken. Es geht um Schadensbegrenzung für den angeschlagenen Stand der Doktorinnen und Doktoren, die doch zur Elite des Landes zählen, jedenfalls die meist ohnehin Privilegierten unter ihnen. Nachdem bekannt wurde, dass nach Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg (CSU), der vom Amt des Bundesverteidigungsministers zurücktreten musste, nun ausgerechnet auch die Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) im Verdacht steht, Teile ihrer Doktorarbeit einfach abgeschrieben zu haben, hat ein findiger Jurist einen Vorschlag unterbreitet: die Verjährung. "Wir müssten über einen Zeitraum nachdenken, nach dem wir uns die Arbeiten amtlich nicht mehr anschauen", sagte Wolfgang Löwer, Professor für Öffentliches Recht an der Universität Bonn, dem Berliner Tagesspiegel. Schließlich, so der Professor weiter, müsse auch die Lebensleistung des Delinquenten nach dem verflixten Ausrutscher bei der Doktorarbeit gewürdigt werden. An eine Verjährungsfrist von zehn Jahren denkt der gnädige Jurist. Hoffnung also auch für Margarita Mathiopoulos, heutzutage unter anderem Beraterin der FDP, die bereits 1986 ihren Doktor machte, den ihr die Uni Bonn aber wegen Plagiats, also nachweislichen Abschreibens, kürzlich wieder aberkannt hat. Bleibt noch eine andere, ehemals strahlende Hoffnungsträgerin der FDP, die demnächst womöglich - auf ihre Lebensleistung pochend - den Doktortitel zurückhaben will: Silvana Koch-Mehrin. Schließlich hat die Frau jahrelang im EU-Parlament Sitzungs- gelder kassiert, obwohl sie gar nicht da war. Und das ist doch wirklich eine schöne Leistung. Elite eben. knies