Deutschland holte Gold in der Disziplin "Ausflaggung verhindern"

Am Rande des Empfangs für die deutschen Olympioniken am 15. August hat ver.di an die Crew der MS Deutschland, mit der die Sportler/innen nach Hamburg kamen, eine Goldmedaille als "Ausflaggungsverhinderer" verliehen.

ver.di würdigte damit den engagierten Einsatz von Kapitän Andreas Jungblut und seiner Crew gegen die geplante Ausflaggung des Schiffs, das mit seinem Namen die Bundesrepublik weltweit repräsentiert. Wolfgang Abel, ver.di-Landesleiter Hamburg, und Torsten Ballhause, Fachbereichsleiter Verkehr,überreichten die Medaille nach der Begrüßung der Sportler/innen durch die Hamburger Bevölkerung direkt auf der Brücke an Vertreter der Crew. Dabei betonten sie, dass die Crew mit ihrer Solidarität der Renditegier des neuen Besitzers der Reederei Deilmann, dem Münchner Finanzinvestor Aurelius, erfolgreich die Stirn geboten hat.

Mit ihrem erfolgreichen Kampf hat die Besatzung das Thema Ausflaggung - was nichts anderes als Lohndumping auf See bedeutet - ins öffentliche Bewusstsein gerückt.

Gemeinsam mit der ITF (The International Transport Workers Federation) wird ver.di die Ausflaggung mit ihren negativen Auswirkungen auf die Beschäftigten zur See in der ITF-Aktionswoche vom 3. bis 9. September verstärkt in die politische Diskussion bringen. Motto: Kein Lohndumping durch Ausflaggen! Die Bundesregierung muss ihre maritime Politik korrigieren. Sie soll Bundeszuschüsse nur an Reeder zahlen, deren Schiffe unter deutscher Flagge fahren. Dies ist nicht nur ein aktiver Beitrag gegen Lohndumping an Bord, sondern stärkt auch die Ausbildung, die Kaufkraft und die Sozialkassen in Deutschland. Jörg-Dieter Bischke-Pergande