Trotz schwarzer Zahlen schließt Pharma-Verpacker Betrieb

Hessen I | Die Geschäftsleitung von Chesapeake Neu-Isenburg, einem mittelständischen Hersteller von Pharma-Verpackungen, überraschte Mitte April während einer Betriebsversammlung die Beschäftigten mit der Nachricht, dass der Betrieb liquidiert werden soll. Die Nachricht kam für die etwa 120 Betroffenen vollkommen unvermutet und ist nach Auffassung von ver.di in dieser Härte kaum nachzuvollziehen, da der Konzern Chesapeake weltweit und unter dem Strich auch in Deutschland schwarze Zahlen schreibt. Das Unternehmen zählt nach eigener Auskunft zu den international führenden Anbietern von Verpackungen für Konsumgüter mit sieben Standorten in Asien und den USA sowie 35 in Europa, davon vier in Deutschland. Der Betriebsrat und ver.di werfen dem Unternehmen vor, sich im Vorfeld der Entscheidung, den Betrieb in Neu-Isenburg einzustellen, nicht mit den betrieblichen Interessenvertretungen verständigt zu haben.


Film über martialische Rock-Konzerte der Neonazis

Hessen II | Im Vorfeld des geplanten Neonaziaufmarschs am 1. Mai in Frankfurt zeigten mit Unterstützung von ver.di die Veranstalter der Filmtage den Streifen Blut muss fließen - undercover unter Nazis im Filmforum Höchst, ein Stück über Rockkonzerte von Neonazis und über die Ignoranz der Behörden und der medialen Öffentlichkeit. "Blut muss fließen, knüppelhageldick, und wir scheißen auf die Freiheit dieser Judenrepublik", schreit der Sänger von der Bühne. Dutzende kahlrasierter Skinheads grölen mit und heben den Arm zum Hitlergruß. 80 Mal hat Journalist Thomas Kuban (Pseudonym) undercover in acht Ländern Rockkonzerte der rechtsextremen Szene beobachtet. Der Film war im öffentlich-rechtlichen Fernsehen nicht zu sehen.


DGB-Filmpreis wird zum 16. Mal vergeben

Emden | Das 24. Internationale Filmfest Emden-Norderney zieht vom 5. bis 12. Juni 2013 Filmfans aus dem ganzen Bundesgebiet an die Nordsee. Zum 16. Mal wird auch wieder der DGB-Filmpreis vergeben, der in diesem Jahr erstmals mit 7000 statt 5000 Euro dotiert ist. Höhepunkte sind am Freitagnachmittag (7. Juni) das DGB-Filmgespräch mit dem anschließenden Empfang "Blaue Stunde". Am Sonntag, 9. Juni, heißt es dann erneut "and the Winner is...": Denn dann wird im Rahmen der Filmfest-Gala auch der DGB-Filmpreis überreicht. Der DGB-Gewinnerfilm des vergangenen Jahres, Schuld sind immer die anderen, ist bundesweit in den Kinos gestartet. Auch in Norddeutschland war der Debütfilm des Regisseurs Lars-Gunnar Lotz zu sehen. Neben dem DGB-Filmpreis erhielt das Sozialdrama zahlreiche andere Preise.


Demo mit Smartmob

Stuttgart | Der Equal Pay Day ist der Tag für die gleiche Bezahlung von Frauen und Männern. Er findet statt an dem Tag, bis zu dem Frauen nach Ablauf eines Jahres länger arbeiten müssten, um das durchschnittliche Vorjahresgehalt von Männern zu erreichen. Für das Jahr 2012 war das der 21. März 2013. Mit einem Smartmob demonstrierten an diesem Tag rund 150 Frauen für gleiche Bezahlung von Frauen und Männern bei gleicher Arbeit. In Baden-Württemberg verdienen Frauen im Durchschnitt 28 Prozent weniger als Männer, bundesweit sind es 22 Prozent. "Das ist für ein so produktives Bundesland ein Armutszeugnis," sagte Bärbel Illi vom ver.di-Bezirk Stuttgart. Beteiligt hatte sich ein breites Bündnis aus verschiedenen Frauenvereinen.