Erfolgreich beim dänischen Tarifpartner verhandelt

Dänische Minderheit | Seit vielen Jahren sind der ver.di-Bezirk Schleswig-Holstein Nordost und die Einrichtungen der dänischen Minderheit in Südschleswig Tarifpartner. So bestehen im Fachbereich Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen Haustarifverträge mit der Jugendorganisation SdU (Sydslesvigsk Ungdomsforening), die auch Freizeitheime und Kitas betreibt, dem Kulturverein SSF (Sydslesvigsk Forening) und dem Alderdomshjem Flensborg, einem Altenheim in der Fördestadt. Bereits im Januar hatte ver.di-Verhandlungsführerin Claudia Zaetschky ein Tarifergebnis für die rund 150 Beschäftigten des SSF erzielt. Dort erhöhen sich die Tarifgehälter ab dem 1. März um 2,5 Prozent bei einer Laufzeit von zehn Monaten. Die Gehälter der rund 200 Beschäftigten der SdU steigen in 2013 um 2,8 Prozent und in 2014 um weitere drei Prozent. Hier läuft der Tarifvertrag 24 Monate. Die Tarifverhandlungen beim Alderdomshjem dauerten bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe der ver.di PUBLIK noch an.


Hunderte von Abrechnungen überprüft, Klagen eingereicht

Helios | Vor einem Jahr war der Tarifkonflikt bei Helios im ver.di-Bezirk Schleswig-Holstein-Nordost das beherrschende Thema. 15 Tage hatten die Beschäftigten gestreikt, daraufhin hat der Arbeitgeber 1000 Beschäftigten im Service-Bereich die Kündigung ausgesprochen. ver.di konnte durchsetzen, dass die 1000 Kündigungen zurückgenommen wurden. Für den Reha- und den Klinikbereich sollte es Gehaltssteigerungen geben. Für die Schleswiger Kliniken galt der Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD), weil der Arbeitgeber Mitglied im Arbeitgeberverband war. Bei der Umsetzung haperte es jedoch gewaltig. Es bedurfte vieler Korrekturabrechnungen, bis die Kolleg/innen dort das ihnen zustehende Entgelt erhielten. Im ver.di-Bezirk Schleswig-Holstein wurden einige hundert Abrechnungen überprüft, um den Kolle-g/innen zu ihrem Recht zu verhelfen.

Auch an der Reha- und Akut-Klinik an den Standorten Damp und Schönhaben ist das Tarifergebnis nach Auffassung von ver.di noch nicht entsprechend der Vereinbarung umgesetzt worden. Der ver.di-Bezirk Schleswig-Holstein Nordost hat mittlerweile rund 400 Geltendmachungen an die zuständige Personalstelle geschickt. Die ersten Klagen sind eingereicht. Aufgrund des Drucks durch ver.di hat Helios sich bereit erklärt, alle Abrechnungen nochmals zu überprüfen und gegebenenfalls neu zu berechnen. "Sollte dies zu keinem gewünschten Ergebnis kommen und die Beschäftigten ihre vereinbarten Tariferhöhungen nicht erhalten, werden wir die Ansprüche der Mitglieder gerichtlich durchsetzen", kündigte ver.di-Bezirksgeschäftsführerin Ute Dirks an.

Viele Beschäftigte des Service-Bereichs arbeiten mittlerweile nicht mehr bei Helios. Sie haben die im Sozialplan ausgehandelten Abfindungen angenommen oder sind in eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft gewechselt. Bei den in den Nachfolgegesellschaften verbliebenen Kolleg/innen laufen die durch den Tarifvertrag für bis zu 18 Monate gesicherten Entgelte nun bald aus. Zwischenzeitlich hatte ver.di alle Gesellschaften zu Tarifverhandlungen aufgefordert. Diese sind dann still und heimlich an andere Unternehmen verkauft worden. Trotzdem wird ver.di versuchen, in diesen Bereichen tarifvertragliche Regelungen zu erwirken. Dies hänge allerdings maßgeblich von der gewerkschaftlichen Durchsetzungskraft in diesen Unternehmen ab, so Dirks.