5,1 Prozent mehr in zwei Jahren

Groß- und Außenhandel | "Ein Kompromiss, der ohne die Streiks und Aktionen der Kolleginnen und Kollegen nicht möglich gewesen wäre." So bewertet ver.di-Verhandlungsführer Heiner Schilling den Tarifabschluss für die rund 100.000 Beschäftigten im Groß- und Außenhandel Niedersachsens. Danach sind die Löhne und Gehälter zum 1. Juli 2013 um 3,0 Prozent gestiegen. Zum 1. Mai 2014 kommen weitere 2,1 Prozent hinzu. Die Ausbildungsvergütungen werden zum 1. September 2013 um 27 Euro und ein Jahr später um weitere 19 Euro erhöht. Für 2014 ist eine Einmalzahlung von 90 Euro vereinbart. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 30. April 2015. Zu einem Abschluss kam es auch im genossenschaftlichen Großhandel. Der neue Tarifvertrag hat die gleiche Laufzeit und ist im Ergebnis an den Abschluss im Groß- und Außenhandel angelehnt.


Einkommen steigen um 5,7 Prozent

Speditionen und Logistik | Für die rund 10.000 Beschäftigten der Speditions- und Logistikbranche in Niedersachsen steigen Löhne und Gehälter in zwei Stufen um 5,7 Prozent - zum 1. Juli 2013 um 3,1 Prozent und zum 1. Juli 2014 um weitere 2,6 Prozent. Darauf haben sich ver.di und der Arbeitgeberverband des Verkehrsverbands Niedersachsen verständigt. ver.di-Verhandlungsführer Joachim Schwiderke zeigte sich mit dem Tarifabschluss deshalb besonders zufrieden, weil damit auch eine überproportionale Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 6,0 Prozent verbunden ist. Sein Kommentar: "Das ist ein gutes Ergebnis für die Kolleginnen und Kollegen." Die Ausbildungsvergütung für künftige Spediteure und Logistiker wurde zum 1. August 2013 im ersten Jahr um 30 Euro, im zweiten um 40 Euro und im dritten Jahr um 50 Euro angehoben. Zum 1. August nächsten Jahres erhöht sich die Ausbildungsvergütung für die ersten drei Ausbildungsjahre im gleichen Umfang. Die Laufzeit des Tarifvertrages endet am 31. Juli 2015.


"Can't be silent": Film über Flüchtlinge und ihre Musik

DGB-Filmpreis | Abends stehen sie auf der Bühne im Rampenlicht, am nächsten Morgen kehren sie zurück in die Isolation des Flüchtlingsalltags: Das Bandprojekt "Strom und Wasser" des Kieler Multikünstlers Heinz Ratz vereint Flüchtlinge aus Afrika, Russland, vom Balkan und aus Afghanistan. Die Regisseurin Julia Oelkers hat die Deutschland-Auftritte der ungewöhnlichen Band mit dem Dokumentarfilm Can't Be Silent. On tour with the Refugees begleitet. Für ihre engagierte Arbeit wurde sie mit dem Filmpreis des DGB ausgezeichnet, den auch ver.di unterstützt.

Der Regisseurin ist eine beeindruckende Mischung aus Musikfilm und politisch engagierter Dokumentation gelungen. Der DGB-Bezirksvorsitzende Hartmut Tölle überreichte ihr den mit 7000 Euro dotierten Publikumspreis auf dem 24. Internationalen Filmfest Emden-Norderney. Im Wettbewerb standen vier Filme, die sich mit gesellschaftlichen Problemen wie Globalisierung, Bankenkrise, Arbeitskampf und Flüchtlingspolitik auseinandersetzen. Der preisgekrönte Film macht die Lebensbedingungen für Asylsuchende sichtbar, ohne die Protagonisten zu Opfern zu degradieren. Die Band ist für die Musiker die einzige Chance, aus ihrem bedrückenden, einsamen Leben als Flüchtlinge auszubrechen.

Der Film startet am 15. August in den deutschen Kinos. Weitere Informationen zum Bandprojekt unter:

www.cant-be-silent.de