Am Amazon-Standort Werne formiert sich die Belegschaft. Sie lässt sich nicht einschüchtern und fordert einen Tarifvertrag. Vier Beschäftigte sagen, warum sie das tun

von Heike Langenberg (Texte) und David Klammer (Fotos)

Werne ist einer von mittlerweile acht Amazon-Standorten bundesweit. 1300 Beschäftigte arbeiten hier normalerweise, ein Drittel von ihnen befristet. Eine Quote, wie sie an allen Standorten üblich ist, denn mit der Aussicht auf einen festen Vertrag versucht der amerikanische Versandhändler, die Mitarbeiter/innen zu höheren Leistungen anzuspornen. Jetzt, kurz vor Weihnachten, arbeiten hier, in der Nähe von Dortmund, mehr als 3000 Beschäftigte, die Weihnachtszeit ist Hochsaison für Bestellungen.

Seit Mai gibt es einen 15-köpfigen Betriebsrat. "Werne ist unter den Amazon-Standorten ein Exot, denn hier hatten wir schon Vertrauensleute, bevor ein Betriebsrat gewählt wurde", sagt der zuständige ver.di-Sekretär Markus Hoffmann-Achenbach. Er betreut den Standort seit August und kann jetzt auf einen stabilen Stamm von Aktiven und Vertrauensleuten aufbauen. Und von Woche zu Woche treten mehr Mitglieder in ver.di ein.

Hoffmann-Achenbach will den Standort stabilisieren, immer stärker aktionsfähig machen. "Die Leute sollen ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und ihre Arbeitsbedingungen verbessern", sagt der 37-Jährige. Das Ziel ist ein Tarifvertrag. In den Amazon-Versandhandelslagern in Bad Hersfeld und Leipzig hat ver.di dafür schon mehrfach gestreikt, noch vor Weihnachten soll ein weiterer Standort mitstreiken. Einen Boykott des Unternehmens lehnt der Gewerkschafter ab: Der würde nur Arbeitsplätze kosten. Bei Amazon habe ver.di jetzt den Fuß schon so weit in der Tür, dass es bereits gelungen sei, Arbeitsbedingungen zu verbessern.

"Amazon ist ein Unternehmen, das versucht, die Betriebsräte klein zu halten", sagt Hoffmann-Achenbach. Gewerkschaften sollen nach dem Willen des Unternehmens am besten ganz draußen bleiben. "Das machen sie sehr geschickt. Die Standortverantwortlichen betonen die gute Zusammenarbeit. Die mittlere Führungsebene hingegen macht ver.di schlecht." Genutzt würden dazu oft morgendliche Runden, so dass ver.di nicht die Gelegenheit habe, wie bei einer Betriebsversammlung direkt dagegen zu halten.

Der tagtägliche Kleinkrieg

Erst jüngst haben die ver.di-Sekretär/innen an allen Standorten wieder die Erfahrung gemacht, wie Amazon versucht, sie aus dem Betrieb zu halten. Mit gleichlautenden E-Mails, abgeschickt von den jeweiligen Standortverantwortlichen, wurde versucht, ihnen eine Art Hausverbot zu erteilen. In der Mail hieß es, dass "ver.di kein jederzeitiges und uneingeschränktes Zutrittsrecht zu unserem Betriebsgelände" zustehe, weil Amazon nicht tarifgebunden sei. Mitgliederwerbung auf dem Gelände sollte auf eine angekündigte Maßnahme pro Halbjahr begrenzt werden. Rechtlich ist das nicht haltbar, so lange es Gewerkschaftsmitglieder im Betrieb gibt. Aber es ist ein Beispiel für den tagtäglichen Kleinkrieg, dem ver.di, Betriebsräte und Aktive im Betrieb ausgesetzt sind.


FRANK SCHRAND "Im Betrieb habe ich die Kollegen angesprochen, habe immer meinen ver.di-Sticker getragen. Alle wussten, dass Frank bei ver.di ist."

Frank Schrand, 47, gelernter Bürokaufmann, arbeitet seit September 2011 bei Amazon, zurzeit im Bereich ICQA, Inventurkontrolle und Qualitätssicherung. Er ist Mitglied des Betriebsrats und Sprecher der ver.di-Vertrauensleute:

Der Betriebsrat wird von der Geschäftsführung nicht ernst genommen. Sie sieht ihn als Zustimmungsgremium. Ständig wird uns von der Geschäftsführung Druck gemacht, wir sollen uns Vorlagen innerhalb von kurzer Zeit ansehen. Ich bin aber kein freigestellter Betriebsrat, daher fehlt mir die Zeit dazu. Außerdem ist mir gerade wieder gesagt worden, ich solle mich mehr um meine Arbeit kümmern, weil auch Betriebsratsmitglieder in ihre Schichten gehören.

Ich bin im September 2011 zu Amazon gekommen. Ich habe mich beim Jobcenter für den Job gemeldet, denn ich wollte lieber Geld verdienen, als auf Hartz IV zu sein. Am Anfang war das für mich nur Arbeit, um Geld zu verdienen. Ich habe gedacht, hier bleibe ich nicht. Aber mein Vertrag wurde schnell entfristet.

In der Weihnachtszeit hatte ich sechs Wochen am Stück Spätschicht, ich war mehr auf der Arbeit als zu Hause. Die Arbeit ging auf die Knochen. Da habe ich Kontakt zu ver.di aufgenommen, denn ich bin schon ewig in der Gewerkschaft. Zu einem ersten Treffen kamen 15 Leute. Wir alle hatten ähnliche Probleme und sind dann damit an die Öffentlichkeit gegangen. Die anderen Kollegen waren verwundert, dass sich das jemand traut. Ich hatte mir darüber keine Gedanken gemacht. Ich habe eine Meinung, und die will ich öffentlich vertreten. Das steht mir nach dem Grundgesetz zu. Im Betrieb habe ich die Kollegen angesprochen, habe immer meinen ver.di-Sticker getragen. Alle wussten, dass Frank bei ver.di ist.

Von der Amazon-Geschäftsführung selbst kam keine Reaktion. Die schweigen immer. Die Schichtleiter haben jedoch versucht, Druck auszuüben, damit wir uns nicht weiter engagieren. Daraufhin haben wir Vertrauensleute gewählt. Das kam für die überraschend, denn das war noch vor der Betriebsratswahl. Die Geschäftsführung akzeptiert Vertrauensleute nicht, sie würde uns am liebsten gar nicht da haben. Das zeigt sie aber nur sehr versteckt, indem wir gesagt bekommen, dass wir uns mehr um unsere Arbeit kümmern sollen. Arbeitszeit ist Arbeitszeit, und die erfülle ich auch. Aber es geht mir um die Leute. Da rede ich sofort Tacheles, denn ich komme aus dem Ruhrgebiet. Da gibt es nur eine Sprache: das direkte Wort.

Mittlerweile kommen viele Kollegen und Kolleginnen mit ihren Problemen zu mir. Da geht es um Urlaub, Schichtpläne, sie brauchen jemanden, der mit ihnen zur Personalabteilung geht. Ich kann nicht immer helfen, aber oft genug klappt es. So hat sich auch das Bild von ver.di geändert. Unsere Aktionen werden immer besser angenommen.

Viele Beschäftigte haben Angst, dass Amazon von hier weggeht und sie ihren Job verlieren. Denn der Standort in Werne ist nur gemietet. Der Vertrag läuft 2016 aus. Angst wird geschürt, und die versuchen, sie auszunutzen. Das ist das Konzept von Amazon. Denn Amazon ist einer der größten Arbeitgeber in der Region, da hat man als Beschäftigter nicht viele andere Möglichkeiten, einen Job zu finden.


ALICIA NIEHAGE – "Dir tun so die Knochen weh, dass Du froh bist, wenn die Pause kommt."

Alicia Niehage, 48, gelernte Verkäuferin, arbeitet seit Ende 2011 als Pickerin bei Amazon:

Ich habe einen Handscanner und einen Wagen, ich arbeite als Pickerin bei Amazon. Auf dem Handscanner sehe ich, welche Waren ich aus welchem Regal holen muss. Habe ich das Teil gefunden, sehe ich es mir von allen Seiten an, schaue, ob es in Ordnung ist, und lege es in den Wagen. Dann bringe ich es zu den Packern und mache den nächsten Auftrag. Dabei muss ich sehr viel laufen, das sind am Tag 15 Kilometer und mehr. Dir tun so die Knochen weh, dass Du froh bist, wenn die Pause kommt.

Wir haben Vorgaben, bei einzelnen Teilen müssen wir 159 Picks pro Stunde schaffen. Über den Handscanner wird man dabei kontrolliert. Weil ich schwerbehindert bin, kann ich zwischendurch auch zum Packen wechseln und die Waren für die Kunden versandfertig machen. Wir haben Arbeitsschuhe und Westen, die Sicherheit bei Amazon ist gut. Ohne das wäre hier das Chaos, das weiß ich von anderen Jobs, die ich vorher gemacht habe. Die Schichtleiter achten auch darauf, dass du viel trinkst, wir können jederzeit in die Kantine gehen und unsere Wasserflaschen auffüllen.

Ich bin zufrieden mit der Arbeit hier, aber viele andere sind unzufrieden. Ich habe aber schon von Anfang an kein Blatt vor den Mund genommen, auch nicht bei den Managern. Deswegen habe ich gedacht, ich bleibe hier eh nicht lange, mein Vertrag lief nur für drei Monate. Aber irgendwie waren alle zufrieden mit meiner Arbeit, und seit dem 1. Januar 2013 habe ich einen festen Vertrag.

Seit August 2012 bin ich bei ver.di. Mein Mann war Betriebsratsmitglied in einem anderen Betrieb. Er hat gesagt, du kannst was für die Leute erreichen, wenn du bei ver.di bist. Ich spreche die Leute auch auf den Gängen an, gebe Infos weiter und rede mit ihnen über ver.di. Klar werden wir kontrolliert, aber man darf sich nicht einschüchtern lassen, muss wissen, was geht.

Ich rede auch für die anderen, denn wenn gefragt wird, ob etwas nicht in Ordnung ist, sagt meistens keiner was. Man kann sich auf mich verlassen, das wissen die Leute auch. Sie kommen zu mir, aber oft nur, wenn sie etwas brauchen. Als wir 2013 die Stützungsunterschriften für den Betriebsrat gesammelt haben, war das für viele schon zu viel, dort zu unterschreiben. Viele haben gesagt, ver.di kann eh nicht helfen.

Doch wir haben schon eine Menge erreicht. Wir haben einen Betriebsrat gegründet, die Arbeitszeiten wurden verbessert, die Pausenwege verändert und die Kantine umgebaut. Wir bekommen mehr Lohn und Weihnachtsgeld. Wir können den Tariflohn erreichen, wenn wir streiken und kämpfen, aber dann müssten alle zusammenarbeiten - aber bei Amazon arbeiten noch nicht alle zusammen. Viele haben noch Angst um ihre Jobs. Wir haben zurzeit 500 Leiharbeiter hier, knapp ein Drittel der Stammbeschäftigten sind befristet. Außerdem läuft der Mietvertrag 2016 aus. Aber immer mehr unterstützen uns.


DANIELA WERNER – "Früher war ich sehr ruhig, habe zu vielem Ja und Amen gesagt. Heute sage ich meine Meinung."

Daniela Werner, 29, gelernte Einzelhandelskauffrau im Bereich Sportartikel, bei Amazon Teamleiterin im Bereich ICQA, Inventurkontrolle und Qualitätssicherung:

Ich war Ende 2010 eine der ersten Amazon-Beschäftigten am Standort Werne. Heute bin ich eine der wenigen aus dieser Zeit, die noch dabei ist. Damals wurde bei einer Infoveranstaltung des Jobcenters gesagt, dass Amazon hier ein großes Lager eröffnet. Ich fand das cool, ich kannte Amazon, hatte da schon oft bestellt. Ich habe drei Tests gemacht, ein Vorstellungsgespräch und schon am nächsten Montag sollte ich nach Leipzig zur Einarbeitung.

Anfangs war es hier in Werne sehr ruhig. Wir wurden oft nach Hause geschickt, weil es nicht viel zu tun gab, meistens sogar schon nach dem Startmeeting am Morgen. Ich hatte zeitweise 70 Minusstunden. Wenn es viel zu tun gab, wurde uns oft erst am Tag vorher gesagt, dass wir morgen eine Stunde länger arbeiten müssen. Erst habe ich als Pickerin gearbeitet, habe die Waren für einzelne Lieferungen zusammengestellt. Dann bin ich in den Bereich Inventurkontrolle und Qualitätssicherung gewechselt. Dort bin ich mittlerweile Teamleiterin.

Ich bestelle immer noch gerne bei Amazon. Aber die Arbeitsbedingungen sind echt uncool, darüber habe ich mich immer öfter aufgeregt. Das waren oft nur kleine Sachen. Wir hatten erst zwei Pausen, die sind dann zu einer zusammengelegt worden. Es kam ein neues Haus dazu, so dass unsere Wege immer weiter wurden. Ende 2012 haben wir mal 13 Tage am Stück gearbeitet, hinzu kamen Überstunden. Wer Spätschicht hatte, konnte mit dem Tag gar nichts mehr anfangen. Auch die Gehälter sind nicht gerecht. Hier arbeiten Leute, die sind erst seit zwei Jahren dabei, aber die haben nur 100 Euro weniger als ich. Da kann doch was nicht stimmen.

Ich habe viel mit meinem Kollegen Frank Schrand darüber geredet. Er hat mich davon überzeugt, dass wir nur etwas daran ändern können, wenn wir mehr sind. So bin ich vor einem halben Jahr zu ver.di gekommen. Vorher hatte ich nicht über eine Gewerkschaft nachgedacht. Toll sind die Schulungen von ver.di, da lernt man viel und viele andere Leute kennen. Ich bin durch die ver.di offener geworden. Früher war ich sehr ruhig, habe zu vielem Ja und Amen gesagt. Heute sage ich meine Meinung.

Ich habe kein Problem damit, jemanden anzusprechen. Weil ich so lange dabei bin, kenne ich auch viele Leute hier. Ich habe nicht darüber nachgedacht, ob ich Nachteile habe, wenn ich hier aktiv werde. Mittlerweile spüre ich aber, dass die mich hier degradieren wollen. Ich war mehrere Wochen krank, das nehmen sie jetzt als Vorwand, um mich aus meiner Tätigkeit als Teamleiterin zu nehmen. Die wollen mir alles nehmen, was ich habe. Dagegen gehe ich an. Ich habe aber deswegen nicht darüber nachgedacht, als Vertrauensfrau aufzuhören. Dazu stehe ich.


ANGELIKA MACH – "Amazon sagt mittlerweile selbst, dass früher einiges schiefgegangen ist. Ein Tarifvertrag wäre ein Kracher für uns. Das schaffen wir nicht heute, aber vielleicht schon morgen."

Angelika Mach, 48, ist gelernte Dreherin, arbeitet seit Sommer 2011 als Packerin bei Amazon und ist Mitglied des Betriebsrats:

Egal, wo ich gearbeitet habe, ich war schon immer in der Gewerkschaft. Das gehört für mich dazu. Bevor ich zu Amazon gekommen bin, hatte ich einen Jahresvertrag bei einer anderen Firma in der Nähe. Aber ich wohne noch näher bei Amazon, in sieben Minuten bin ich mit dem Fahrrad dort. Deswegen bin ich zu Amazon gegangen, habe mich vorgestellt, und sie haben mich genommen. Ich arbeite als Packerin, verpacke die von den Kunden bestellten Waren. Klar habe ich da meine Vorgaben, die jederzeit kontrollierbar sind. Das ist stressig, aber diese Vorgaben gibt es in jedem Betrieb. Es ärgert mich, wenn unsere Probleme immer darauf reduziert werden in den Medien.

Wenn ich in einem Betrieb bin, dann schalte ich mein Gehirn nicht ab. Ich komme da aus einer anderen Schule, und habe deswegen schnell einen Betriebsrat vermisst, als ich bei Amazon angefangen habe. Denn er gibt den Beschäftigten Sicherheit. Sie haben ihre Pflichten gegenüber ihrem Arbeitgeber, aber auch ihre Rechte. Und ein Betriebsrat kann ihnen den Rücken stärken und helfen, diese Rechte durchzusetzen. Dabei hat der Betriebsrat das Gesetz auf seiner Seite. Amazon ist ein junges amerikanisches Unternehmen, und wir können nur gegenseitig voneinander lernen.

Früher hat der Arbeitgeber oft gesagt: "Das machen wir so." Überstunden waren eher eine Vorgabe von Amazon, zu Teilzeit und anderen Themen gab es nur mangelhafte Infos. Als Betriebsrat reden wir jetzt mit, wir nutzen unsere Rechte in der Mitbestimmung. Wir wollen, dass es den Kollegen besser geht. Amazon ist lernfähig, denn sie haben gemerkt, dass da jemand ist, der geschult ist und zumindest schnell weiß, welchen Anwalt und welchen Richter wir anrufen können. Als Betriebsrat können wir auch mal wehtun.

Im Augenblick ist unsere Belastung sehr groß. Wir sind ein 15-köpfiges Gremium, weil wir bei der Wahl im Mai weniger als 1 501 Beschäftigte hatten. Zurzeit sind es über 3 000, denn für das Weihnachtsgeschäft sind zusätzlich viele befristet Eingestellte und Leiharbeiter hinzu gekommen. Das ist die Hölle, in diesem Ausnahmezustand sind wir unterbesetzt. Aber wir kümmern uns um alle, die bei Amazon arbeiten.

Stolz bin ich, dass die Co-Worker und die Process Guides, die die Neuen einarbeiten, denen auch sagen, dass es bei uns in Werne einen Betriebsrat gibt und uns positiv darstellen. Wenn wir es schaffen, stellen wir uns im Rahmen der Einarbeitung auch persönlich vor.

Wir haben schon einiges erreicht, zum Beispiel eine Betriebsvereinbarung über Überstunden. Amazon sagt mittlerweile selbst, dass früher einiges schiefgegangen ist.

Ein Tarifvertrag wäre ein Kracher für uns. Das schaffen wir nicht heute, aber vielleicht schon morgen.

Amazon Deutschland

  • Acht Standorte: Bad Hersfeld, Leipzig, Werne, Rheinberg (beide NRW), Pforzheim, Koblenz, Graben (bei Augsburg) und Brieselang (bei Berlin). An sieben gibt es Betriebsräte, Brieselang wurde erst jüngst eröffnet. Wenn Brieselang voll im Betrieb ist, wird Amazon rund 13.000 Mitarbeiter/innen beschäftigen. Zum Weihnachtsgeschäft wird diese Zahl im 4. Quartal mehr als verdoppelt.
  • Seit November 2012 fordert ver.di Amazon zu Tarifverhandlungen auf. Das Unternehmen verweigert bisher Verhandlungen, hat aber mittlerweile die Löhne erhöht und die Bedingungen verbessert. Dennoch will ver.di erreichen, dass Amazon sich als Versandhändler an die Tarifverträge des Einzelhandels hält. Amazon selbst bezeichnet sich als Logistikunternehmen.
  • In Deutschland hat Amazon 2012 rund 6,8 Milliarden Euro Umsatz gemacht, zahlt in Deutschland aber kaum Steuern, weil der Großteil des Umsatzes über luxemburgische Gesellschaften abgewickelt wird.
  • Amazon siedelt sich gerne in strukturschwachen Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit an. Im Rahmen der Wirtschaftsförderung hat das Unternehmen bisher nach Angaben des Deutschen Bundestags 7,08 Millionen Euro an Bundes- und Landesmitteln bekommen.