Tageszeitungen - Auch nach neun Verhandlungen konnte zwischen dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) und der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di kein Tarifergebnis für die rund 14 000 Redakteur/innen, Pauschalisten und Freien an Tageszeitungen erreicht werden. Am 27. März wurden die Verhandlungen ohne weitere Terminvereinbarung ausgesetzt. Am 4. April hat die dju-Tarifkommission die Fortsetzung mit der Formulierung von Erwartungen an den BDZV verbunden. Der Verlegerverband müsse klären, für wen er überhaupt noch ein Mandat habe. Offensichtlich verliere er zunehmend seine Tariffähigkeit. Die Verlegerverbände im Norden lassen offen, ob sie überhaupt noch einen Tarifvertrag mittragen. Mit einem zehnten Verhandlungstermin verbindet die dju-Tarifkommission auch die Erwartung an ein deutlich verbessertes Angebot für einen Tarifabschluss. Die dju fordert neben einer Gehalts- und Honorarerhöhung von 5,5 Prozent auch die Einbeziehung externer Redaktionsgesellschaften in das Tarifergebnis.


100 Tage Streik für Tarifvertrag

Kunden-Service-Center - Der 15. April war der 100. Streiktag im Kunden-Service-Center (KSC) der Hannoveraner Madsack Mediengruppe. Zwei Wochen zuvor waren die Tarifverhandlungen nach fünf Runden ergebnislos und ohne neuen Termin abgebrochen worden. Sie sind an untergeordneten Themen gescheitert. Entscheidende Fragen wie die Tatsache, dass die Beschäftigten seit der Ausgliederung der Telefondienste aus dem Zeitungsverlag vor 13 Jahren keine einzige Lohnerhöhung erhalten haben, waren gar nicht erst behandelt worden. Der nunmehr längste Streik in einem deutschen Zeitungskonzern zeige, "dass Verlage Tarifflucht zum Kern ihres Geschäftsmodells gemacht haben", sagte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke. Die Madsack Mediengruppe gibt 18 regionale Tageszeitungen und 37 Anzeigenblätter heraus. Die SPD-Medienholding ddvg ist Miteigentümerin des Zeitungskonzerns.


Tarifabschluss für 150 000 Beschäftigte erreicht

Druckindustrie - Ab 1. Mai dieses Jahres erhalten die Beschäftigten in der Druckindustrie drei Prozent mehr Lohn, ab 1. April 2015 steigen die Löhne noch einmal um ein Prozent. Der Tarifvertrag gilt bis 31. März 2016. Das Ergebnis konnte in der fünften Verhandlungsrunde zwischen ver.di und dem Bundesverband Druck und Medien (bvdm) in der Nacht zum 15. April erreicht werden. Mehr als 2 000 Beschäftigte hatten in den vergangenen Wochen für den Abschluss gestreikt. "Eine Erhöhung von drei Prozent bereits zum 1. Mai dieses Jahres wirkt für die gesamte Laufzeit", sagte ver.di-Verhandlungsführer Frank Werneke. "Vor diesem Hintergrund haben wir die Laufzeit von 27 Monaten akzeptiert, was uns schwergefallen ist." Die ver.di-Tarifkommission muss der Tarifeinigung noch zustimmen, die Erklärungsfrist läuft bis zum 20. Mai. Der Manteltarifvertrag ist ungekündigt. In der Druckindustrie arbeiten zurzeit noch knapp 150 000 Beschäftigte. Viele Arbeitgeber sind jedoch nur bvdm-Mitglied ohne Tarifbindung.


Kumpelverein zeichnet wieder Projekte gegen Rassismus aus

Die gelbe Hand - Zum achten Mal hat der gewerkschaftsnahe Verein "Mach meinen Kumpel nicht an" in seinem Wettbewerb den Einsatz von Jugendlichen für Gleichbehandlung, gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus gewürdigt. Den ersten Preis bekam der Bezirksjugendausschuss der IG BCE Hamburg/Harburg für die Fotoaktion "Vielfalt statt braune Einfalt", der zweite Preis ging an zwei Berufsschulkollegs in Gelsenkirchen und Recklinghausen für ihre Dokumentationen von Reisen nach Auschwitz. Der Wettbewerb richtet sich an Auszubildende, die sich mit Fremdenfeindlichkeit in der Arbeitswelt auseinandersetzen. www.gelbehand.de