Initiative gegen die Ausbeutung von Näher/innen

Asien - Die Initiative "untragbar" will mit ihrer Kampagne dazu beitragen, die Situation der Arbeiter/innen in der Textilindustrie zu verbessern. Weltweit werden die Beschäftigten ausgebeutet, vor allem aber in China, Indien, Bangladesch, zunehmend auch in Vietnam und Kambodscha. Sie erhalten keinen Lohn, der zum Leben reicht, arbeiten dabei oft 14 Stunden pro Schicht. Gegen die einfachsten Sicherheitsstandards wird in den Unternehmen verstoßen. Es gibt kaum Kontrollen, die Arbeitgeber halten sich nicht an bestehende Regeln. Die Initiative "untragbar", zu der ver.di, die Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international und das INKOTA-Netzwerk gehören, nimmt die Jahrestage der großen Unfälle in Textilfabriken in Bangladesch und Pakistan zum Anlass, die Zustände in den Unternehmen stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen. Gemeinsam mit Mitstreiter/innen aus Bangladesch und Pakistan, örtlichen Gewerkschaftsgruppen sowie Gesundheitsorganisationen und Interessierten in Deutschland will die Initiative dafür sorgen, dass die Situation auch für die Textilunternehmen "untragbar" wird. Die Kampagne macht die Öffentlichkeit mit Aktionen und Veranstaltungen auf die dramatische Situation in den Textilfabriken in Asien aufmerksam und mobilisiert auch die Kunden. Materialien wie Flyer und Sprühschablonen können auf der Website bestellt werden: www.das-ist-untragbar.de/home.html


Kritischer Journalist ermordet

Somalia - Der Journalist Jusuf Achmed Abukar ist am 21. Juni in Mogadischu bei einem Bombenattentat ermordet worden. Als ein an seinem Wagen befestigter Sprengsatz ferngezündet wurde, befand er sich auf dem Weg zur Arbeit, wie örtliche Medien berichteten. Abukar war für seine kritische Berichterstattung bekannt. Er arbeitete sowohl für die somalische Radiostation Mustaqbal als auch für Ergo, einen von der UN unterstützten Sender. Im vergangenen Jahr war er für seine Arbeit mit dem somalischen Medienpreis ausgezeichnet worden. Der Generalsekretär der somalischen Journalistengewerkschaft erklärte, die Organisation verurteile den heimtückischen Mord und forderte die sofortige Aufklärung. Abukar ist der zweite Journalist, der in diesem Jahr in Somalia ermordet wurde.


Streik in den Platinminen beendet

Südafrika - Nach einem fünfmonatigen Streik haben die Arbeiter/innen in den Platinminen in Marikana am 25. Juni ihren Arbeitskampf beendet und sind an ihre Arbeitsplätze zurückgekehrt. Zuvor hatten sie eine Lohnerhöhung durchgesetzt. Am Vortag war von verschiedenen Minenbetreibern ein Abkommen unterschrieben worden, das in den kommenden drei Jahren eine Anhebung der Löhne um 20 Prozent auf mindestens 12 .500 Rand (ca. 880 Euro) vorsieht.


Verurteilung der Schriftstellerin Pinar Selek aufgehoben

Türkei - Das Kassationsgericht in Ankara hat die Verurteilung der Schriftstellerin und Soziologin Pinar Selek zu lebenslanger Haft aufgehoben. Wegen einiger Formfehler verwiesen die Richter den Fall zurück an ein Istanbuler Gericht. Die 42-jährige Pinar Selek, die seit dem Jahr 2000 in Frankreich im Exil lebt, ist bislang schon dreimal von türkischen Gerichten freigesprochen worden, das Verfahren wurde aber immer wieder aufgerollt. Die Prozess-Serie gegen sie dauert inzwischen schon 16 Jahre an. Selek wurde vorgeworfen, im Auftrag der kurdischen Arbeiterpartei PKK eine Bombe im Istanbuler Basar gelegt zu haben. Die Schriftstellerin hat den Vorwurf stets zurückgewiesen. Der einzige Belastungszeuge sagte aus, seine Aussage gegen Selek sei unter Folter erzwungen worden. Die Autorin schreibt u.a. über den türkischen Militarismus, Frauenrechte und den Kurdenkonflikt. www.pen-deutschland.de