Streik im Gesundheitswesen

Großbritannien - Zehntausende Menschen haben am 18. Oktober auf Großdemonstrationen in London und Glasgow eine "Gehaltserhöhung für Großbritannien" gefordert. In der Woche zuvor hatten 750.000 Beschäftigte aus dem Gesundheitswesen und den staatlichen Behörden für Lohnerhöhungen gestreikt. Nach einer Untersuchung des britischen Gewerkschaftsbundes TUC sind die Löhne in der Geschichte des Landes noch nie so stark und andauernd gesunken wie jetzt. TUC-Generalsekretärin Frances O'Grady erklärte: "Britische Normalverdiener stehen heute um 50 Pfund schlechter pro Woche da als 2007. Fünf Million Menschen haben keinen Lohn, der die Lebenskosten deckt. Währenddessen verdienen die Top-Bosse das 175-fache eines Normalverdieners." Der Streik im Gesundheitswesen war der erste seit 32 Jahren; mit dabei war auch die Interessenvertretung der Hebammen, die zum ersten Mal in ihrer Geschichte zum Streik aufrief. Im öffentlichen Dienst und im Gesundheitswesen sind die Löhne seit 2010 nicht gestiegen.


Bündnis für nachhaltige Textilien gegründet

Global - Am 16. Oktober hat sich auf Initiative des deutschen Entwicklungshilfeministers Gerd Müller (CSU) das Bündnis zur Umsetzung von öko-sozialen Standards in der globalen Lieferkette für Textilien gegründet. Ähnliche Initiativen gibt es schon in anderen europäischen Ländern. Das Bündnis, zu dem auch die Kampagne für Saubere Kleidung und der DGB gehören, hat sich auf einen Aktionsplan geeinigt, der Transparenz in die gesamte Lieferkette "vom Baumwollfeld bis zum Kleiderbügel" bringen soll. Der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann forderte die Unternehmen im Textilhandel auf, dem Bündnis beizutreten und sich gemeinsam mit Regierung, Nicht-Regierungsorganisationen und Gewerkschaften für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der gesamten Lieferkette einzusetzen. Kurz vor der Gründung hatten sich die Unternehmensverbände Gesamtverband Textil+Mode, Germanfashion, die Außenhandelsvereinigung des Deutschen Einzelhandels und der Handelsverband Deutschland gegen einen Beitritt zum Bündnis ausgesprochen.

www.saubere-kleidung.de


Verbände und Gewerkschaften fordern Erhalt der Orchester

Europa - Die deutschsprachigen Berufsverbände und Musikergewerkschaften aus Österreich, der Schweiz und Deutschland (SMV, DOV, GdK-KMSfB und ver.di) haben auf ihrer Arbeitstagung im Oktober erklärt, "mit großer Sorge die aktuell um sich greifende Zerstörung von Opernhäusern, -ensembles und Orchestern in Europa zu beobachten". So sind gegenwärtig 182 Orchestermusiker und Chorsänger der Oper Rom gekündigt, das Kammerorchester von Danmarks Radio soll seinen Betrieb am 25. November einstellen, das Budget des Sinfonierorchesters von Cordoba (Spanien) um 40 Prozent gekürzt werden. Die vier Verbände fordern von den politisch Verantwortlichen, die Kürzungen und Kündigungen zurückzunehmen.

http://musik.verdi.de


Unterstützung für verfolgten Gewerkschafter

Peru - Die globale Gewerkschaft UNI und LabourStart haben eine Kampagne gestartet, um Luis Cardenas, den Vorsitzenden der Gewerkschaft bei der spanischen Sicherheitsfirma Prosegur in Peru, zu unterstützen und das Unternehmen dazu zu bringen, seine Angriffe gegen den Gewerkschafter einzustellen. Luis Cardenas war in der Nähe seiner Wohnung brutal angegriffen und krankenhausreif geschlagen worden. Vorher waren schon Flugblätter an Prosegur-Beschäftigte verteilt worden, in denen er zu Unrecht der Veruntreuung von Gewerkschaftsgeldern beschuldigt worden war. Ähnlich diffamierende Flyer waren auch schon bei Prosegur in Kolumbien aufgetaucht.

www.labourstart.org