Hannover: Sparda-Beschäftigte haben Rechtssicherheit erkämpft

"Nun haben auch die 450 Beschäftigten der hannoverschen Sparda-Bank nach acht Jahren wieder Rechtssicherheit", sagt ver.di-Fachsekretär Jörg Reinbrecht. Nach sieben Monaten und fünf Verhandlungsrunden konnten sich ver.di und die Eisenbahnergewerkschaft (EVG) mit den Sparda-Banken auf eine bundesweite grundlegende Reform der gemeinsamen Tarifverträge für die insgesamt 6500 Beschäftigten verständigen. Um diesen Erfolg zu erzielen, hatten sich auch in Hannover Beschäftigte der Sparda-Bank an Warnstreiks beteiligt. "Die Aktionen haben sich nun ausgezahlt", so Reinbrecht.

Gemäß der Vereinbarung wird das bisherige Urlaubsgeld in eine betriebliche Altersversorgung umgewandelt. Der modernisierte Manteltarifvertrag sieht eine Straffung der Tätigkeiten und Eingruppierungen vor sowie eine Tabellenreform mit Streichung der untersten Gehaltsgruppen. Die Tarifverträge zu Altersteilzeit und Vorruhestand werden wieder in Kraft gesetzt und eine gemeinsame Erklärung zum Gesundheitsschutz vereinbart. Gehaltsverhandlungen sind für November festgelegt worden.

Hintergrund der Auseinandersetzung: Die zwölf Sparda-Banken gehören als Genossenschaftsbanken zwar zu den Volks- und Raiffeisenbanken mit insgesamt 160.000 Mitarbeitern. Doch sind sie nicht Mitglied in deren Arbeitgeberverband (AVR), der seit acht Jahren keinen Tarifvertrag mehr mit ver.di verhandelt hat. Der AVR hat stattdessen laut Reinbrecht "Billigtarifverträge" mit den kleinen christlichen Gewerkschaften abgeschlossen, die schlechter sind als die Tarife des Bankgewerbes. "Bei den Sparda-Banken konnten wir jetzt punkten und neue Mitglieder gewinnen", so Jörg Reinbrecht.