Liebe Leserin, lieber Leser,

dass sie unverzichtbar sind, das sehen auch die Arbeitgeber so. Aber angemessen bezahlen wollen sie sie nicht. Was wäre wohl los, wenn es sie nicht gäbe, die Beschäftigten in den Kitas, den Jugendämtern, in den Sozialen Diensten und den vielen anderen Bereichen der Sozial- und Erziehungsdienste? Sie tragen Tag für Tag eine hohe Verantwortung, sie werden täglich aufs Neue mit hohen Ansprüchen konfrontiert. Sie sind kompetent und qualifiziert - fachlich, sozial, emotional. Und meist nehmen sie abends doch die bange Frage mit nach Hause: Habe ich auch heute alles richtig gemacht? Ihre Arbeit ist für die Gesellschaft von hohem Wert, und deswegen gehört sie aufgewertet. Dafür streitet ver.di in diesen Wochen. Und weil die Arbeitgeber bisher nicht mehr als gute Worte zu bieten haben, werden wohl auch Streiks nicht zu vermeiden sein. Interview und Arbeitsplatz auf Seite 6.

Eigentlich hatten sie ja Lob erwartet, die findigen Manager der Deutschen Post AG. Das fiel dann aber doch dünn aus, allzu durchsichtig ist ihr geradezu atemberaubender Dumping-Coup: Erst rund 26 000 Menschen nur befristet einstellen und schon damit unter Druck setzen, dann Billigtöchter gründen und den bei der Muttergesellschaft Post befristet Tätigen dort unbefristete Verträge anbieten. Unbefristet, aber mit Gehaltseinbußen von 20 bis 30 Prozent. Für exakt die gleiche Arbeit wie zuvor. Bericht auf Seite 5.

In unserem ver.di publik Spezial "Generationen" stellen wir die Frage: "Was war die wichtigste Veränderung in Deinem Arbeitsleben?" Die kürzeste Antwort lautete: "Mehr Arbeit." Und nicht nur das. Nachzulesen auf der Seite G1. Zum Thema Altersarmut haben wir in die Niederlande geblickt. Denn dort ist das Risiko der Altersarmut weit niedriger als hierzulande. Warum, das ist nachzulesen auf der Seite G3.

Die nächste ver.di publik erscheint Anfang Mai, bis dahin Ihnen und Euch eine gute Zeit!

Maria Kniesburges, Chefredakteurin der ver.di publik