Im internationalen Vergleich wird in Deutschland immer noch recht wenig gestreikt, wie das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung im Februar auf Basis der aktuellsten verfügbaren Daten festgestellt hat. Um so absurder erscheint der von Schwarz-Rot geplante Eingriff in das von der Verfassung geschützte und von den Gerichten ohnehin restriktiv gehandhabte deutsche Grundrecht der Koalitionsfreiheit. Nach Schätzung des WSI fielen hierzulande zwischen 2005 und 2013 im Jahresdurchschnitt pro 1000 Beschäftigte rechnerisch 16 Arbeitstage aus. Spitz gerechnet, streikt jede/r Arbeitnehmer/in in der Bundesrepublik also sechs Minuten und 20 Sekunden - im Jahr. In Frankreich kamen auf 1000 Beschäftigte nach WSI-Angaben hingegen im Jahresmittel 139 Arbeitskampftage, in Dänemark 135 und in Irland 28. Wobei die Zahlen für Frankreich sich allein auf die Privatwirtschaft beziehen, bei Spanien die großen Generalstreiks der vergangenen Jahre nicht enthalten sind und für die USA Streiks jeweils erst ab 1000 Beteiligten einbezogen sind.

hem


Arbeitskampfbedingte Ausfalltage pro 1000 Beschäftigte im Jahr im Durchschnitt der Jahre 2005 bis 2013